Ferner rüstet der taiwanesische Elektronikhersteller auch alle Motherboards künftig mit der bei Asus “Express Gate” genannten Funktion aus. “Wir werden die Funktion bei einigen unserer Geräte integrieren, die auf der Montevina-Plattform von Intel basieren”, erklärt Asus-Sprecher Holger Schmidt.
Ermöglicht wird Splashtop durch ein kleines, angepasstes Linux-Betriebssystem, das im BIOS-Chip integriert ist. Die Lösung wurde vom US-Unternehmen DeviceVM entwickelt. Wird der Rechner eingeschaltet, so hat der User die Wahl, entweder das normale Betriebssystem zu booten oder das BIOS-Linux zu starten. Letzteres ist innerhalb von wenigen Sekunden einsatzbereit. Das Mini-Betriebssystem stellt eine Verbindung mit dem Internet her und ermöglicht dem User den Zugriff auf einige Web-Programme wie Firefox-Minibrowser, Skype, Mediaplayer, Fotosoftware sowie Instant-Messaging-Programm.
Als Vorteil der Technologie streichen DeviceWM und Asus den kurzen Startvorgang sowie die erhöhte Sicherheit von Splashtop heraus. Das angepasste Linux-System ist mit einer virtuellen Maschine vergleichbar, die abgekapselt auf dem Rechner läuft. Splashtop nutzt lediglich die nötigen Komponenten wie Prozessor oder RAM-Komponenten, greift jedoch nicht auf die Festplatte zu. Es können also keine Daten abgespeichert und somit aber auch keine Malware auf den Computer geschleust werden, so Schmidt. Die Nutzung von externen USB-Speichergeräten ist jedoch möglich, sodass heruntergeladene Dateien hier abgelegt werden können.
Vor allem im Notebook-Bereich soll die Technologie bei den Usern punkten. Typisches Anwendungsbeispiel sind Reisende, die am Flughafen bevor sie in die Maschine steigen noch einmal kurz online gehen wollen, um E-Mails abzufragen. Hier bewährt sich die kurze Bootzeit auch im Hinblick auf die Batterielaufzeit. Für einen schnellen Systemzugriff mussten User ihr Notebook bislang im stromfordernden Standby-Modus halten, um die oft langen Bootzeiten zu umgehen und schnellen Programmzugriff zu haben. Darüber hinaus halte ExpressGate den Rechner jedoch auch dann einsatzbereit, wenn das Betriebssystem aus irgendeinem Grund funktionsunfähig ist, erläutert Schmidt. “Bei einer fehlgeschlagenen Treiberinstallation kann der User somit zumindest auf das Web zugreifen, um sich einen anderen Treiber zu suchen, oder den Support zu kontaktieren”, meint der Asus-Sprecher abschließend.
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