Die Stadt bietet seit 2005 den Mitarbeitern neben Microsoft-Arbeitsplätzen auch Alternativen auf Open-Source-Basis. Statt Windows bietet die Stadt die Debian-Variante Wienux und OpenOffice an.

32.000 Rechner gibt es in der Stadtverwaltung. Davon laufen bislang rund 1000 mit der quelloffenen Alternative. Der bislang größte Linux-Posten, etwa 720 Rechner bei Kindergärten und anderen pädagogischen Einrichtungen, sollen nun wieder auf Vista migriert werden. Eine Entscheidung im Gemeinderat wird für den 4. Juni erwartet. Dennoch stehen die Chancen schlecht, dass sich die mit absoluter Mehrheit regierende SPÖ von dem Vorhaben noch abbringen lassen wird.

Nach der Remigration werden in den Wiener Verwaltungen gerade noch 280 Rechner mit Linux laufen. “Das ist der Erfolg von drei Jahren Migration”, kommentiert sarkastisch Marie Ringler, Gemeinderätin, Landtagsabgeordnete sowie Technologiesprecherin der Grünen im Wiener Rathaus.

“Die Politik der Freiwilligkeit ist gescheitert”, so Ringler. Das könne auch daran liegen, dass auch von politischer Seite zu wenige Signale kommen. Auch die finanziellen Anreize für die Abteilungen, Linux einzusetzen, seien extrem gering. “Das macht gerade mal 62 Euro aus, und das bei Gesamtkosten von rund 1500 Euro.”

Damit würde das gesamte Projekt “absolut zweifelhaft”, erklärt Ringler. Auch die Tatsache, dass die Stadt wegen einer einzigen Software “so schnell in die Knie” gehe, nähre diesen Zweifel. Es seien sicherlich andere Möglichkeiten denkbar gewesen. “Es ist fast so als ob ich, wenn eine Glühlampe kaputt geht, das ganze Haus niederreiße”, erklärt Ringler.

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Sandboxing: Von der Prävention zur forensischen Analyse

Die Kombination aus Blockieren und fundierter Analyse bietet eine resiliente Sicherheitsarchitektur, sagt Andrea Napoli von…

2 Stunden ago

Telemedizinische Beratung für Pflegekräfte

Projekt: Per Tablet ärztliche Expertise hinzuzuziehen, wenn sich der Gesundheitszustand von Pflegepersonen plötzlich verschlechtert.

4 Stunden ago

Malware-Ranking April: FakeUpdates bleibt die dominante Malware in Deutschland

Sicherheitsforscher von Check Point enthüllen mehrstufige Malware-Kampagnen, die legitime Prozesse zur Tarnung nutzen.

15 Stunden ago

Energiebedarf von Rechenzentren steigt durch KI um das Elffache

Laut Berechnungen des Öko-Instituts wird sich der Stromverbrauch von aktuell rund 50 auf etwa 550…

1 Tag ago

Industriesoftware für die Flugzeugentwicklung

Bombardier will den Entwicklungsprozess von Flugzeugen mit Siemens Xcelerator digitalisieren – vom Konzept bis zur…

2 Tagen ago

Kreisstadt Unna automatisiert IT-Prozesse mit UEM

Automatisierte Softwareverteilung, zentralisierte Updates und ein optimiertes Lizenzmanagement entlasten die IT-Abteilung.

3 Tagen ago