In der IT- und Telekommunikationsbranche wird wieder mehr ausgebildet. Dennoch gibt es derzeit in der deutschen Wirtschaft mehr als 40.000 offene Stellen für IT-Experten. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den IT-Berufen ist im Jahr 2007 um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 14.856 gestiegen, teilte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) mit. Das stärkste Wachstum verzeichnen die Fachinformatiker mit einem Plus von 15 Prozent auf 8674 Neuverträge und Systemelektroniker mit einem Zuwachs von 4 Prozent auf 2463. Die Zahl der neuen Azubis in den kaufmännischen IT-Berufen hat sich mit 3719 im Vergleich zum Vorjahr dagegen kaum verändert.
“Die Hightech-Branche bietet jungen Leuten beste Perspektiven für ihr Berufsleben”, sagte Bitkom-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. “IT-Berufe sind abwechslungsreich, anspruchsvoll und bieten die Chance auf einen gut bezahlten Arbeitsplatz.”
Alarmierend ist laut Scheer die sinkende Zahl von Mädchen in den IT-Berufen. Der Frauenanteil unter den Ausbildungsanfängern ist seit dem Jahr 2002 von 14 Prozent auf nur noch 9,1 Prozent im Jahr 2007 gesunken.
Der Bitkom gibt zudem Tipps, was man für einen IT-Beruf mitbringen muss und wie man den richtigen Job findet:
Welche Berufe es gibt? Bei den IT-Berufen wird zwischen den eher technischen und den eher kaufmännisch geprägten Berufsbildern unterschieden. Fachinformatiker und Systemintegratoren entwickeln Software-Lösungen, führen IT-Systeme bei Anwendern ein und administrieren diese.
IT-Kaufleute unterstützen den Vertrieb von IT-Systemen oder sind auf der Anwenderseite für die Auswahl geeigneter Hard- und Software zuständig. Übrigens sind 50 Prozent der Ausbildungsinhalte für alle Ausbildungsberufe gleich. Technisches und betriebswirtschaftliches Wissen ist in den IT-Berufen untrennbar miteinander verknüpft.
Was müssen Bewerber mitbringen? Die meisten Unternehmen suchen keine ‘PC-Freaks’. Wichtig sind gute mathematische Kenntnisse mindestens auf dem Niveau der mittleren Reife, logisches Denken und eine strukturierte Herangehensweise an komplexe Aufgaben. Wer Spaß an Mathe und Physik hat und sein Wissen in einem Gespräch gut darstellen kann, ist in einer IT-Ausbildung richtig. Ordentliche Englisch-Kenntnisse sind von Vorteil.
Wo man sich bewerben kann? Erster Anlaufpunkt ist die Jobbörse der Arbeitsagentur. Viele Unternehmen schreiben ihre Azubi-Stellen aber heute ausschließlich auf der eigenen Website oder in privaten Online-Jobbörsen wie Stepstone, Monster oder JobScout aus. Wichtigster Ansprechpartner in allen Ausbildungsfragen ist die örtliche Industrie- und Handelskammer.
Wie man sich bewirbt? IT-Unternehmen und viele größere Betriebe aus anderen Wirtschaftsbereichen bevorzugen inzwischen elektronische Bewerbungen. Wer einen IT-Ausbildungsplatz sucht, sollte elektronische Unterlagen bereit halten. Wichtig: Elektronisch ist nicht gleichbedeutend mit formlos. Die ordentliche Formulierung und Gestaltung von Anschreiben und Lebenslauf ist hier ebenso wichtig wie bei Bewerbungen in Papierform.
Welches Unternehmen? Früher galt: Große Unternehmen haben Ausbildungsabteilungen, kleine Unternehmen bilden direkt am späteren Arbeitsplatz aus. Heute hat sich die Ausbildung fast überall in die operativen Einheiten der Unternehmen verlagert und ist damit noch praxisnäher. Der Unterschied zwischen Großunternehmen und Mittelstand ist damit geringer geworden. Bewerber sollten beim Auswahlgespräch offensiv nachfragen: Wie wird ausgebildet? Kann das Unternehmen alle Ausbildungsinhalte abdecken? Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es?
Übrigens bilden nicht nur IT- und Telekommunikationsfirmen in den IT-Berufen aus. Komplexe IT-Systeme kommen in vielen anderen Wirtschaftszweigen zum Einsatz. Daher lohnt es sich, auch bei Dienstleistungsunternehmen, Industriebetrieben, Banken und Versicherungen oder Handelskonzernen nach Ausbildungsplätzen im IT-Bereich zu suchen.
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