Drucker und Kopierer sind großes Sicherheitsrisiko

Hackern sei es über Schlupflöcher möglich, firmeninterne Daten auszuspionieren oder Kundendaten zu stehlen, so die Agentur. Sorgen macht der ENISA jedoch vor allem das mangelnde Bewusstsein von Unternehmen dieser Risiken.

Laut dem nun vorgestellten Report “Secure Printing” setzt lediglich die Hälfte der befragen europäischen Unternehmen Maßnahmen ein, um Missbrauch von Drucker- und Kopiergeräten zu unterbinden. Hier finden beispielsweise Smart-Cards, PIN-Codes oder biometrische Sicherheitseinrichtungen Anwendung. Der Rest verwendet keine Sicherheitseinrichtungen, um die sensiblen Daten des Unternehmens bzw. der Kunden zu schützen, so ein Sprecher der ENISA. Problematisch erweist sich dies im Fall von interner Spionage. Das Ausdrucken von Kundendaten ist somit ohne Hindernis möglich und kann auf diese Weise von einem übelgesonnenen Angestellten aus dem Büro geschafft werden.

Des weiteren können Cyber-Angreifer über Drucker in Netzwerke eindringen oder Einsicht in gespeicherte Dokumente nehmen. Unternehmen in Europa müssten sich vor Augen führen, dass Drucken und Kopieren nicht mehr so sicher seien wie zu Zeiten des Buchdruck-Erfinders Johannes Gutenberg, sagt ENISA-Chef Andrea Pirotti. “Drucker reproduzieren wichtige Dokumente, Memos, Strategiepapiere oder Stellungnahmen. Dabei vergessen die Verantwortlichen oftmals, dass vor allem die Übertragung vom Rechner zum Drucker zumeist eine ungesicherte Verbindung nutzt. Hier sei das Netzwerk verwundbar, ein Abgreifen der Daten eine einfache Übung”, erklärt die ENISA-Expertin Isabella Santa.

“Die Sicherheitslücken beim Verteilen und Output über Drucker, Kopierer sowie andere Geräte und die dadurch leichte Vervielfältigung von sensiblen Informationen ist oft nicht Teil des Sicherheits-Managements”, heißt es von Seiten Canons. Auch Drucker und Multifunktionsgeräte verfügen über eine Festplatte, die über ein Netzwerk erreichbar ist und auf der sich Daten aus verschiedenen Abteilungen und von Mitarbeitern befinden, die leicht gespeichert und beliebig weiterversendet werden können. “Multifunktionsgeräte sind Kommunikationszentralen des Bürobetriebs, ohne die kaum mehr ein Unternehmen auskommen würde. Gerade daher ist es wichtig, den Sicherheitsaspekt nicht außer Acht zu lassen und wertvolle Informationen zu schützen, um noch komfortabler zu arbeiten”, meint Peter Baldauf, Geschäftsführer von Canon Österreich.

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Gääääääähn...
    Ist ja prima dass unsere Eurokraten da (wahrscheinlich für viele Millionen Euro Stuergelder) jetzt auch schon darauf gekommen sind.
    Respekt! ^.^

Recent Posts

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

19 Stunden ago

SoftwareOne: Cloud-Technologie wird sich von Grund auf verändern

Cloud-Trends 2025: Zahlreiche neue Technologien erweitern die Grenzen von Cloud Computing.

19 Stunden ago

KI-basierte Herz-Kreislauf-Vorsorge entlastet Herzspezialisten​

Noah Labs wollen Kardiologie-Praxen und Krankenhäuser in Deutschland durch KI-gestütztes Telemonitoring von Patienten entlasten.

19 Stunden ago

IBM sieht Nachhaltigkeit als KI-Treiber

Neun von zehn deutschen Managern erwarten, dass der Einsatz von KI auf ihre Nachhaltigkeitsziele einzahlen…

1 Tag ago

Wie KI das Rechnungsmanagement optimiert

Intergermania Transport automatisiert die Belegerfassung mit KI und profitiert von 95 Prozent Zeitersparnis.

2 Tagen ago

Zukunft der europäischen Cybersicherheit ist automatisiert

Cyberattacken finden in allen Branchen statt, und Geschwindigkeit und Häufigkeit der Angriffe werden weiter zunehmen,…

2 Tagen ago