silicon.de: Frau Schäfer, sie sind neue Leiterin Interoperabilitätsstrategie bei Microsoft Deutschland. Zunächst wollen wir Ihnen herzlich gratulieren, aber was muss man sich unter dieser Bezeichnung eigentlich vorstellen?

Schäfer: Interoperabilität bezeichnet die Zusammenarbeit verschiedenartiger Systeme. Microsoft ist bereits seit langer Zeit in verschiedenen Bereichen aktiv, um die Interoperabilität seiner Produkte mit Lösungen anderer Hersteller zu fördern. Der Öffentlichkeit ist dies jedoch meist nicht bekannt. Zu meinen Aufgaben gehört es, dies zu ändern. Außerdem möchten wir diese Aktivitäten um lokale Kooperationen und Aktionen erweitern. In Zusammenarbeit mit deutschen Partnern, Instituten und Wettbewerbern fördern wir im Sinne unserer Kunden die Interoperabilität in der praktischen Anwendung. Damit leisten wir auch einen Beitrag zur Förderung der lokalen Wirtschaft.

silicon.de: Microsoft ist ein amerikanisches Unternehmen und als solches wird ein Großteil der Politik auch in Redmond gemacht. Wie groß sind ihre Gestaltungsfreiräume in Deutschland?

Schäfer: Unsere Interoperabilitätsstrategie ist eine unternehmensweite Strategie. Das bedeutet, die Umsetzung erfolgt in enger Abstimmung mit der Zentrale in Redmond, aber mit Freiheiten und Möglichkeiten auf lokaler Ebene. Wir haben die Verantwortung für die Umsetzung der Strategie in Deutschland. Dazu zählen lokale Community-Aktivitäten oder die Zusammenarbeit mit deutschen Partnern. So können wir eigene Ideen in Deutschland verwirklichen wie den Open Source Business Foundation (OSBF)-Beitritt von Microsoft.

silicon.de: Existieren im deutschen Markt Besonderheiten oder Verhältnisse, die sich maßgeblich von den USA unterscheiden?

Schäfer: Jeder Markt besitzt seine Besonderheiten. Daher müssen und wollen wir lokale Bedürfnisse aus dem lokalen Markt heraus bedienen. Deutschland ist wirtschaftlich vor allem ein Exportland, in der Haltung eher konservativ und bestimmt von Ingenieurswissen. Viele internationale Firmen wie SAP oder Suse sind so aus Deutschland heraus groß geworden. Diese Besonderheiten des deutschen Marktes und auch die Stärken im Vergleich zur Weltwirtschaft müssen wir entsprechend berücksichtigen.

silicon.de: In welchen Branchen oder Bereichen werden Sie am meisten gebraucht?

Schäfer: Ich bin verantwortlich für die Interoperabilitätsstrategie von Microsoft in Deutschland. Diese bezieht sich nicht auf eine bestimmte Branche oder einen Bereich. Interoperabilität umfasst praktisch die gesamte Produktpalette der Geschäftsanwendungen von Microsoft, daher arbeiten wir mit Kunden und Partnern der verschiedensten Branchen zusammen.

Page: 1 2 3

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Galeria will Einkaufserlebnis in der Filiale und Online steigern

Warenhauskette setzt auf die KI-gesteuerten Fähigkeiten zur Bedarfsplanung und Nachversorgung von Blue Yonder.

5 Stunden ago

Cyber Gangsta’s Paradise: Musikvideo macht auf den Cyber Resilience Act aufmerksam

Technische Hochschule Augsburg (THA) will Hersteller auf die neue EU-Verordnung hinweisen, die Cybersicherheit für vernetzte…

6 Stunden ago

IT-Chaos sicher reduzieren

Mit der steigenden Anzahl von Endpunkten, wächst die Komplexität, die mit dem Unternehmensnetzwerken verbundenen Geräte…

8 Stunden ago

Sandboxing: Von der Prävention zur forensischen Analyse

Die Kombination aus Blockieren und fundierter Analyse bietet eine resiliente Sicherheitsarchitektur, sagt Andrea Napoli von…

3 Tagen ago

Telemedizinische Beratung für Pflegekräfte

Projekt: Per Tablet ärztliche Expertise hinzuzuziehen, wenn sich der Gesundheitszustand von Pflegepersonen plötzlich verschlechtert.

3 Tagen ago

Malware-Ranking April: FakeUpdates bleibt die dominante Malware in Deutschland

Sicherheitsforscher von Check Point enthüllen mehrstufige Malware-Kampagnen, die legitime Prozesse zur Tarnung nutzen.

4 Tagen ago