Erste Strafe im Kartellverfahren gegen Intel
Die EU und der US-Bundesstaat New York interessieren sich für Intels Rabattpolitik und prüfen, ob der Hersteller gegen Wettbewerbsrecht verstoßen hat. In Korea ist man bereits einen Schritt weiter.
25 Millionen Dollar muss Intel nun an die Korea Fair Trade Commission (KFTC) bezahlen. Die koreanischen Wettbewerbshüter haben Intel für schuldig befunden, den Konkurrenten AMD mit unfairen Mittel aus dem Wettbewerb gedrängt zu haben. Intel habe die dominante Stellung am Markt missbraucht.
Laut dem Urteil soll Intel koreanischen Computerherstellern Rabatte angeboten und diese Nachlässe an die Bedingung gebunden haben, dafür keine Prozessoren des Rivalen AMD zu kaufen.
Der Marktführer bei Prozessoren will keine Schuld eingestehen. Bruce Sewell, oberster Intel-Anwalt, kritisierte gegenüber dem Wall Street Journal die Entscheidung der koreanischen Wettbewerbsbehörde scharf: “Damit greift die KFTC einen Grundgedanken des Wettbewerbs an, nämlich die Gewährung von Nachlässen.”
Die KFTC hatte Intel im vergangenen Jahr wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht verklagt. Der Klage war einer zweijährigen Ermittlungen vorausgegangen. Mit vergleichbaren Vorwürfen sieht sich der Chiphersteller auch in anderen Regionen konfrontiert: Derzeit prüfen die EU-Kommission und der US-Bundesstaat New York, ob Intel seine marktbeherrschende Stellung missbraucht hat.