E-Government profitiert von offenen Standards

“Ich ermutige Vertreter von Regierungsbehörden, diesem W3C-Forum beizutreten um zu bewirken, dass das Web besser dem Volk dient”, sagt W3C-Direktor Tim Berners-Lee. “Offene Standards, insbesondere Standards des semantischen Web, können helfen die Kosten von Regierungen zu senken. Zudem machen sie die Zusammenarbeit unabhängiger Behörden leichter und verbessern die Flexibilität angesichts des Wandels im Informationszeitalter.”

Den Wert der kundenorientierten Nutzung des Webs und anderer Informationstechnologien durch staatliche Stellen in der Interaktion mit Bürgern hätten Regierungen bereits erkannt, so das W3C. Ein Beispiel dafür ist die Online-Steuererklärung, die etwa in Deutschland und Österreich seit mehreren Jahren möglich ist. Die Nutzung interoperabler, offener Standards im E-Government bietet laut W3C wesentliche Vorteile. So könnten sie einem breiten Personenkreis mit unterschiedlichen Möglichkeiten und Endgeräten Zugriff auf Information ermöglichen. Weiters würden Daten bei Nutzung offener Standards eher langfristig verfügbar bleiben, was den Wert entsprechender Investitionen steigere. Vom W3C erstellte Standards, die für den E-Government-Bereich relevant sind, betreffen beispielsweise XML, das semantische Web, die Barrierefreiheit und den mobilen Zugriff.

“Wir haben 18 Monate Vorarbeit geleistet”, erklärt José M. Alonso, Co-Chair der eGovernment Interest Group. In Gesprächen mit Regierungen seien als Kernfragen die effiziente Nutzung offener Standards für universellen Zugriff, eine Steigerung der Annahme und Transparenz von E-Government-Services und Grenzen in den Möglichkeiten einer Datenintegration mit XML identifiziert worden. Die Gruppe wird sich daher damit befassen, Best Practices und Richtlinien für E-Government unter Nutzung offener Web-Standards zu erstellen, was unter anderem die ersten beiden Problempunkte adressiert. Weiters sollen Anwendungsbereiche identifizieren werden, in denen aktuelle Technologien den Anforderungen der Interessensgruppen nicht genügen, und Roadmaps für neue Lösungen erstellt werden – wie beispielsweise bei der Datenintegration.

Dabei wird mit anderen W3C-Gruppen kooperiert, beispielsweise der Web Accessibility Initiative, die an Richtlinien zur Barrierefreiheit arbeitet. Ferner werde eine enge Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie der Europäischen Kommission, der OECD, dem OASIS-Kosortium oder der eDevelopment Thematic Group der Weltbank angestrebt, so das W3C.

Silicon-Redaktion

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