Kosten senken mit SOA-Kompetenzzentren
Bis zu 30 Prozent an Kosten und Zeit lassen sich in SOA-Projekten mit speziellen Kompetenzzentren erreichen. Da kommt bei größeren Unternehmen einiges zusammen. Deshalb richten derzeit vor allem Konzerne solche Zentren ein. Doch der Mittelstand zieht bereits nach.
Kompetenzzentren für Service-orientierte Architekturen (SOA) oder auch Integration Competency Centers (ICC) können bei der Application-Integration- und Data-Interface-Entwicklung rund ein Drittel der benötigten Zeit und Kosten einsparen. Bei den Instandhaltungskosten sind es etwa 20 Prozent Einsparungen. Weitere positive Effekte durch ein so genanntes ICC lassen sich über die Wiederverwendung von Komponenten erzielen. Rund ein Viertel aller Module und Komponenten können an anderer Stelle im Unternehmen wieder eingesetzt werden.
Das Marktforschungsunternehmen Gartner rechnet vor, dass ein Integrationsprojekt je nach Größe und Umfang zwischen 250.000 und 1 Million Dollar kostet. Die Einsparungen können daher leicht bis zu 100.000 Dollar und mehr ausmachen.
ICCs realisieren Projekte mit einem hohen wirtschaftlichen Wert, wie die Integration von Order-to-Cash-Prozessen, Kreditvergabe oder Schadensregulierung über verschiedene Applikationen und Systeme hinweg.
Derzeit gibt es ICCs vor allem in größeren Unternehmen. Immer mehr Unternehmen leisten sich sogar mehrere dieser Zentren und teilen diese für bestimmte Bereiche ein. Im Mittelstand seien solche Kompetenz-‘Super’zentren jedoch noch eher die Ausnahme. Mit immer komplexeren Tools und Projekten, glaubt aber Gartner, dass auch hier die Verbreitung steigen wird.
“Jede IT Abteilung, egal wie groß, sollte ein ICC haben”, sagt Paolo Malinverno, Research Vice President bei Gartner. “Die Vorteile gleichen eventuelle organisatorische Herausforderungen schnell aus, die bei der Einrichtung des ICCs entstehen. ICCs oder SOA Centers of Excellence sind für jedes SOA-Projekt in der Pilotphase unverzichtbar.”
Dennoch ist auch mit der Einrichtung eines ICC nicht alles eitel Sonnenschein. Eine unklare Unternehmenspolitik kann die Entscheidungen eines ICCs verwässern. Auch die Auswahl eines ungeeigneten Integrations-Tools oder eine falsche Einschätzung der Integrationskosten sind laut Garnter die drei wichtigsten Fallstricke, die ein ICC zu Fall bringen können.
Für jedes SOA-Projekt gelte zudem eine langfristigere Betrachtung. In der Regel ließen sich Kostenvorteil erst nach zwei oder drei Jahren ablesen. Auch bei SOA-Projekten, die bereits vorhandene Module wiederverwenden, verstreichen mindestens ein bis zwei Jahren, bevor sich IT-Kosten senken lassen. Dieser Prozess lasse sich laut Garnter jedoch mit einem ICC beschleunigen.