Superfestes Papier ersetzt Platinen

Die Fasern konnten die Wissenschaftler zu einem äußerst festen Gewebe verbinden, wie der NewScientist berichtet. “Mit unserem neuen Papier könnte herkömmliches Papier verstärkt oder extrem reißfestes Klebeband produziert werden”, so Projektleiter Lars Berglund. Die Entwicklung dient jedoch auch der IT, denn auf Basis des Nanopapiers könnten Platinen hergestellt werden.

Die Wissenschaftler wenden bei der Herstellung ihres Superpapiers ein spezielles Produktionsverfahren an. Zunächst muss der Grundstoff des Papiers, der aus Holz gewonnene Zellulosebrei, verarbeitet werden. Dazu setzen die Forscher spezielle Enzyme ein. Mit Druck von 1650 bar wird die breiige Masse schließlich durch ein feines Gitter gedrückt, wodurch aus dem Stoff sehr lange und extrem feine Fasern gewonnen werden. Diese haben einen Durchmesser von 20 Nanometern und sind damit 5000-mal dünner als ein menschliches Haar. Mit einem Lösungsmittel formen die Wissenschaftler die Fasern zu dünnen Bahnen. Nach der Trocknung ist das neuartige Superpapier fertig, dessen Fasern ein festes Netzwerk bilden und damit für hohe Stabilität sorgen.

Messungen haben laut den Forschern eine Zugfestigkeit des Materials nachgewiesen, die deutlich über dem Bereich von Gusseisen liegt. Die Testergebnisse bestätigen dem Nanopapier eine Reißfestigkeit von 214 Megapascal. Bei Gusseisen liegt dieser Wert bei 130, herkömmliches Papier weist einen Wert von eins auf und Baustahl 250. Ein weiterer Vorteil des Nanopapiers liege darin, dass sich die Eigenschaften des Materials je nach Wunsch beeinflussen lassen, so die Forscher. Somit bringt die Entwicklung alle Voraussetzungen mit, um unterschiedlichste Anwendungen umsetzen zu können – zum Beispiel als Trägermaterial für elektronische Bauteile.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

1 Tag ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

2 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

2 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

3 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

3 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

4 Tagen ago