Die Fraunhofer Gesellschaft ist das größte Institut für angewandte Forschung in Europa. Eine der bekanntesten Entwicklungen ist das Musikformat MP3. Bereits heute sind zwei Forschergruppen an den technischen Universitäten der Städte Wien und Granz aktiv. Jetzt soll, wie die Nachrichtenagentur APA berichtet, hier eine eigenständige Niederlassung entstehen.
Der “organisationsrechtliche Rahmen”, so Hans-Jörg Bullinger, sei für eine derartige Ausgründung geschaffen. Geplant sei die Gründung einer gemeinnützigen GmbH unter dem Namen “Fraunhofer Austria”. Die Gesellschaft könnte dann Anfang 2009 ihren Betrieb aufnehmen.
Über die Spanne von vier Jahren soll das Projekt dann aus öffentlichen Mitteln eine Anlauffinanzierung bekommen. Diese Form der Finanzierung ermögliche es jedoch nicht, weitere Spitzenkräfte einzustellen. Bullinger schwebe eine Dreiteilung der Finanzierung vor. Ein Drittel soll von Bund und Ländern kommen, ein Drittel staatliche Mittel und das letzte Drittel über Auftragsforschung aus der Wirtschaft kommen.
Bullinger erklärte, dass die Fraunhofer Gesellschaft nicht nach Ländern vorgehe, sondern Standorte aufsuche, an denen Forscher gute Kontakte zur Wirtschaft unterhielten. Um diese Forschergruppen herum würden dann in einem zweiten Schritt Arbeitsgruppen gebildet. So sei das auch bei den Projekten für Produktionsmanagement und Datenverarbeitung an der TU Wien beziehungsweise der TU Graz gehandhabt worden.
Bislang unterhält die Fraunhofer Gesellschaft 40 Standorte in Deutschland, im europäischen Ausland und den USA. Daneben existieren Büros ohne Forschungslabore in Asien, Moskau und im Nahen Osten. Rund 13.000 Angestellte haben ein Forschungsbudget von 1,3 Milliarden Euro jährlich zur Verfügung. Etwa eine Milliarde stammt aus Aufträgen aus der Wirtschaft.
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