Bayerische IT-Lösungen für hochflexible Geschäftsprozesse
Der bayerische Forschungsverbund ‘Dienstorientierte IT-Systeme für hochflexible Geschäftsprozesse’ (ForFLEX) ist jetzt offiziell gestartet.
Die Anforderungen an Unternehmen sind sehr hoch: die Geschäftsprozesse müssen ständig leistungsfähiger und gleichzeitig wirtschaftlicher werden. Auf der anderen Seite steigen die Anforderungen an betriebliche Prozesse. Während bei standardisierten Geschäftsprozessen durch den Einsatz moderner betrieblicher Standardsoftware hohe Automatisierungsgrade erreicht werden können, besteht ein Defizit bei der Unterstützung hochflexibler Geschäftsprozesse.
Hochflexible Geschäftsprozesse sind kontextsensitiv, sie lassen sich nicht vollständig oder nur ad hoc planen. Das Spektrum hochflexibler Geschäftsprozesse ist groß – es reicht von der Projektierung komplexer industrieller Produktionsanlagen bis zur Kooperation in medizinischen Versorgungszentren. Hier stößt die betriebliche Standardsoftware mit ‘fest verdrahteten’ Verhaltensvarianten an ihre Grenzen.
Hochflexible Geschäftsprozesse benötigen ein dynamisch erweiterbares Verhaltensrepertoire der sie unterstützenden IT-Lösungen. Die Grenze zwischen der Gestaltung und der Ausführung von Prozessen verschwimmt. Prozesse erhalten zunehmend Projektcharakter.
Ziel der Wissenschaftler des Forschungsverbunds ForFLEX ist es daher, die Potenziale dienstorientierter IT-Systeme als Schlüsseltechnologie für die Flexibilisierung von Geschäftsprozessen zu untersuchen. Zudem sollen Automatisierungsgrade und Automatisierungsformen für hochflexible Geschäftsprozesse erprobt werden. Die Forscher kooperieren mit kleinen und mittelständischen Unternehmen, deren Firmenstrukturen eine rasche Evaluierung und Umsetzung der Projektergebnisse erlauben.
Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst finanziert den Forschungsverbund für drei Jahre mit rund 1,1 Millionen Euro. Unterstützung erhalten die Wirtschaftsinformatiker und Systementwickler von den Universitäten Bamberg, Regensburg und Erlangen-Nürnberg.
Unter den Wirtschaftspartnern ist die Dresdner Bank. Accenture wird die von den Forschern entwickelten Technologien und Gestaltungsmethodiken testen und evaluieren. Sprecher des Verbundes ist Elmar J. Sinz, Informatik-Professor an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.