Mobiles Modem schafft 150 Megabit pro Sekunde

Die niederländische Philips-Tochter NXP Semiconductors hat das laut Unternehmen schnellste mobile Breitbandmodem der Welt vorgestellt. Die “Nexperia Cellular System Solution PNX6910” unterstützt Download-Raten von bis zu 150 Megabit pro Sekunde (Mbps).

Damit wird es für den Einsatz in der nächsten Generation von Mobilfunknetzen geeignet sein, die mit dem UMTS-Nachfolgetechnologie LTE (Long Term Evolution) arbeiten. Doch auch alle aktuellen Netze der GSM-UMTS-Familie unterstützt das Multimode-Modem. Damit verspricht das Gerät, das im nächsten Jahr verfügbar werden soll, einen einfachen Übergang zwischen Technologien.
Mit dem PNX9610 kann ein kompletter HD-Film in weniger als sieben Minuten heruntergeladen werden. Dafür ist allerdings ein LTE-Netz erforderlich, das theoretisch sogar Downloads mit über 300 Mbps erlauben könnte. “Wir haben uns angesehen, was mit zwei Empfangs- und einer Sendeantenne wirklich möglich ist”, meint Carsten Schimanke, Marketing Manager bei NXP.

Das Ergebnis sind die 150 Mbps, die das PNX6910 ermöglicht. Die Hälfte des theoretischen Maximums sollte für die Praxis aber völlig ausreichen, meint Schimanke und verweist auf Einschränkungen in der Verwendung der Mehr-Antennentechnik MIMO ebenso wie auf Limitierungen durch Netz-Backbones. Tatsächlich sprach beispielsweise T-Mobile zur CeBIT 2008 von LTE-Netz-Projekten, die maximal 170 Mbps erlauben würden.

LTE dürfte frühestens 2009 wirklich implementiert werden, doch das NXP-Modem unterstützt auch die GSM-UMTS-Kette der LTE-Vorläufertechnologien, darunter die aktuelle Spitzentechnologie HSPA. Sie wird aktuell meist mit HSDPA-Downlinkraten von 3,6 Mbps oder 7,2 Mbps – letzteres ist dabei übrigens knapp die Hälfte des theoretischen Maximums. “Auch 3GPP Release 7 wird unterstützt”, betont Schimanke. Damit ist ein technologischer Zwischenschritt gemeint, der Downloads mit bis zu 42 Mbps erlaubt. Seine Einführung als “HSPA Evolution” hat Ericsson noch für dieses Jahr angekündigt. Das PNX6910 stellt für Anwender also einen einfachen Übergang zwischen verschiedenen Netzwerktechnologien in Aussicht, wenn diese wirklich praktische Verbreitung finden.

Schnelle Downloads und eine mit bis zu 50 Mbps ebenfalls hohe Uplink-Rate sollen Nutzern in der nächsten Generation mobiler Endgeräte von Handys über Camcorder und Internet Tablets bis hin zu Laptops zugute kommen. Ab dem zweiten Quartal 2009 soll das PNX6910 verfügbar sein, anfangs wohl für ausgiebige Technologietests durch Unternehmen.

Lesen Sie auch : KI-Bluff bei AIOps erkennen