Google-Software sucht P2P-Bremsen
Google entwickelt derzeit Programme, mit denen Nutzer ihre Breitbandverbindung prüfen können.
So können die Anwender herausfinden, ob ihr Provider die Geschwindigkeit bestimmter Dienste einschränkt oder gänzlich blockiert. Nach Angaben von Roger Whitt, Senior Policy Director bei Google, will der Konzern so die Netzneutralität fördern, berichtete der Branchendienst The Register. “Neutrale Netzwerke sind eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung innovativer Dienste und Applikationen im Web”, sagte Whitt im Rahmen einer Diskussion an der Universität in Santa Clara.
Die Provider führen die Belastung der Netzwerke als Argument gegen den Filsharing-Datenverkehr ins Feld, während die P2P-Unternehmen auf die Gleichheit aller Nutzer pochen und Beschränkungen scharf kritisieren.
Vor allem in den USA sind die Nutzer sensibilisiert, seit dem die Filesharing-Bremsen des Providers Comcast öffentlich wurden. Vor einigen Monaten hatten Filesharing-Anbieter, darunter BitTorrent, Comcast vorgeworfen, den P2P-Datenverkehr absichtlich zu drosseln.
Auf Drängen der Federal Communications Commission (FCC) versuchte der Provider schließlich, mehr Transparenz in der Netzwerkpolitik zu zeigen. Das Unternehmen ging mit einem Rechtekatalog für Provider, P2P-Unternehmen und Nutzer an die Öffentlichkeit und versprach, die bisher verfolgte Praxis aufzugeben.
Google ist nicht der erste Anbieter, der derartige Software entwickelt. So haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Softwaresysteme (MPI-SWS) erst kürzlich ein Java-Applet entwickelt, das P2P-Bremsen in Netzwerken aufspürt.