Die schnellsten Rechner der Welt
Auf der International Supercomputing Conference (ISC), die noch bis 20. Juni in Dresden stattfindet, wurde die neuste Fassung der Top500-Liste der schnellsten Supercomputer der Welt veröffentlicht. An der Spitze des bislang 31. Rankings dieser Art steht wie im Vorfeld abzusehen war der “Roadrunner” von IBM.
Er befindet sich im Los Alamos National Laboratory und ist der erste Petaflop-Superrechner der Welt. Im Spitzenfeld liegt der Roadrunner auch im Bereich der Energieeffizienz, die von der aktuellen Top500-Liste erstmals für einen großen Teil der HPC-Systeme (High Performance Computing) berücksichtigt wird.
Der Roadrunner allein bietet in etwa so viel Rechenleistung wie die Gesamtheit der Top500-Supercomputer im Juni 2004 und ist mehr als doppelt so leistungsstark wie das IBM BlueGene/L-System am Lawrence Livermore National Laboratory, dem der Roadrunner damit die HPC-Krone entreißt. Die Kombination von AMD-Opteron- und PowerXCell-Prozessoren geht dabei gegen einen allgemeinen Trend, nachdem bereits drei Viertel aller Top500-Systeme Intel-Chips nutzen.
“Nichts ist möglich ohne Intel” kommentierte denn auch Prof. Hans Meuer, Organisator der 24. ISC. Damit übertreibt er ein wenig, aber das was Intel innerhalb eines Jahres im High Performance Computing erreicht hat, ist wirklich erstaunlich.
Mittlerweile basieren 75 Prozent dieser Supercomputer auf Intel-Prozessoren. Im Jahr 2000 waren es lediglich vier Systeme. Besonders Intels Xeon Quadcore-Prozessoren haben sich in der Top500-Liste etabliert. Im Juni 2007, etwas mehr als ein halbes Jahr nach deren Markteinführung, basierten 19 Top500-Rechner auf diesen Prozessoren.
Intel-CTO Justin Rattner sprach auf seiner Keynote in Dresden über künftige Möglichkeiten. Man werde immer größere Datenmengen analysieren und verarbeiten können. Innerhalb des hauseigenen Tera-Scale-Computerforschungsprogramm entwickle man neue Techniken für die Ein-und Ausgabe von Daten, neue Speicherstrukturen und Prozessor-Architekturen sowie neue Softwareparadigmen.
Der stärkste der auf der ISC präsentierten Top500-Supercomputer außerhalb der USA ist nach wie vor JUGENE am Forschungszentrum Jülich, dessen Performance auf 180 Teraflops gestiegen ist und ihm den sechsten Platz sichert. Insgesamt ist Deutschland mit 46 HPC-Systemen in der Top500-Liste vertreten und damit nach den USA (257 Systeme) und Großbritannien die am dritthäufigsten vorkommende Nation. In der Gesamtleistung übertreffen die deutschen Systeme dabei sogar die 53 britischen Superrechner.
Ein von Audi im August 2007 in Betrieb genommener Blade-Cluster von HP hat sich beispielsweise auf Platz 81 vorgearbeitet. Zu den existierenden 320 HP ProLiant BL460c Blades kamen jüngst 288 neue Server desselben Typs hinzu. Mit insgesamt 608 Knoten erzielt das Cluster nun eine Gesamtrechenleistung von circa 29.184 Tflop/s.