silicon.de: Eine andere Methode heißt bei IDS ‘Modeling to the People’ und bedeutet, die Modellierung in die Fachabteilungen und zu jedermann zu bringen. Das ist ein interessanter Ansatz – sollte aber nicht das ein oder andere in Händen der IT verbleiben?
Heß: Das ist natürlich ein Evangelisierungsprozess. Jedes Unternehmen muss auf seine Prozesse achten. Und muss sie mit hoher Performance umsetzen. Doch wer muss die Prozesse verstehen? Jeder. – OK, nicht jeder in aller Tiefe, da gebe ich Ihnen recht. Aber wir wissen, dass erfolgreiche Unternehmen sich auch dadurch auszeichnen, dass sie es geschafft haben, diese Aktivitäten bezüglich des Prozessmanagement nicht in einer Expertenelite von zehn Leuten zu belassen. Sie haben es geschafft, die Prozesse und die zugehörigen Kennzahlen und Performanceanalysen via Intranet den Mitarbeitern als wesentliches Hilfsmittel für die tägliche Arbeit zur Verfügung zu stellen Das schafft schnell ein hohes Bewusstsein. Der Einkauf etwa sieht die Struktur, Ziele und Performanceindikatoren des Einkaufsprozesses und die Dokumente, Templates und Kontrakte, die zu diesem Prozess gehören. Das haben wir bei sehr vielen Kunden implementiert. Es ist ein Weg, die Prozesse und Verständnis dafür einfach und schnell an die Leute zu bringen und einen konkreten Nutzen zu schaffen. Das ist natürlich rollenspezifisch gegliedert. Nicht jeder muss oder soll alles wissen.
silicon.de: Aber wenn man die Prozesse wirklich grundsätzlich verändern will, heißt das ja immer noch, dass man Verhalten ändern muss. Vielleicht sogar die ganze Unternehmenskultur, auf jedem Fall aber eingeschliffene Wege und Methoden, die hinderlich sind oder veraltet. Setzt BPM von IDS Scheer auch an diesem Punkt an?
Heß: Zunächst ist unsere Software in der Lage, diese ganzen Zusammenhänge aufzuzeigen, etwa einen Rückgang der Kundenzufriedenheit zu analysieren. Hier würde dargestellt, dass die Lieferzeiten zu lang waren und darüber hinaus beispielsweise, dass die Rechnungen zu oft fehlerhaft waren. Die Ursache ist also ein Fehler im Prozess. Diesen Zusammenhang zwischen den Indikatoren und der Prozessstruktur und den Verantwortlichkeiten können wir aufzeigen. Etwa bei der Auftragsbearbeitung: Wo sind die Funktionen, die besonders lange dauern, warum gibt es so viele Änderungen? Denn Änderungen dauern immer lange und sind fehleranfällig. Nun können die Anwender selbst sehen, wo, bei welchem Produkt und in welcher spezifischen Konstellation die Auftragsbearbeitung hinkt. Die Schwachstellen werden eingekreist und man kann sich ihnen dann intensiv widmen und den Prozess optimieren.
silicon.de: Das klingt nach viel Nacharbeit mit IDS Scheer, auch nachdem der Berater das Haus längst verlassen hat.
Heß: Es gibt sehr unterschiedliche Bedürfnisse, die wir bedienen. Auf einer Seite der Skala ist der Kunde, der die Software kauft und von dem wir nie wieder etwas hören, da er völlig eigenständig damit arbeitet. Dann gibt es den, mit dem wir auf regelmäßiger Basis zusammenarbeiten. Unser ARIS ist ja geradezu maßgeschneidert dafür, Optimierungsmaßnahmen abzuleiten und deren Erfolg zu überprüfen. Das Prozess-Monitoring und –Controlling ist die Stelle, wo unser Produktangebot der ARIS Platform und unser Consulting-Kerngeschäft miteinander harmonieren, da wir es als unsere Kernaufgabe ansehen, die Business Performance des Kunden kontinuierlich zu optimieren. In der Umsetzung kann dies organisatorische oder technische Aufgaben nach sich ziehen – bis hin zu Implementierung neuer IT-Systeme.
Wir haben aber dabei nicht den Ehrgeiz, die gesamte Landkarte des Prozessgeschäfts alleine abzudecken – SAP, Microsoft, Oracle, BMC und HP sind strategische Partner, aber auch kleinere Firmen wie Corticon bei Rules Management, oder Systar für Monitoring. Diese strategischen Partnerschaften sind ohne Frage wichtig für unsere Awareness im Markt. Im konkreten Fall Microsoft: Hier hat der Partner im vergangenen Jahr eine BPM-Initiative gegründet, an der wir beteiligt waren. Über ein Jahr hinweg haben wir jetzt an der Lösung zusammen gearbeitet. Die Integration ist gelungen. Kunden können in ARIS modellieren, in Microsofts Biztalk Server Prozesse ausführen und via ARIS PPM dann diese Vorgänge analysieren und bewerten– dieser Meilenstein ist das Ergebnis von etwa 14 Monaten Arbeit.
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