Tim Berners-Lee will Daten für Web 3.0 befreien
Auf einer Konferenz in New York hat Tim Berners-Lee, einer der Mitbegründer des heutigen Internet und Chef der Organisation World Wide Web Consortium (W3C), versucht die nächsten Meilensteine des Web zu skizzieren. Dabei stellte er die Bewegung ‘Linked Data’ in den Mittelpunkt.
Er führte in seiner Keynote auf der Linked Data Planet Conference aus, dass die Daten noch viel stärker als bisher aus ihren Silos herausgeführt und flexibler miteinander in Beziehung gesetzt werden müssen. Das gehe am besten mit der Idee des Mashup, in dem verschiedene Formate kommunizieren können, sagte er in seiner Keynote.
Die Elite der Web-Macher hat unter der Bezeichnung ‘Linked Open Data’ ein Konzept entwickelt, wie das Web der dritten Generation, Web 3.0, im Detail aussehen muss. Das semantische Web sollte demnach im freien Linked-Data-Format entwickelt werden, sagte Berners-Lee. Er bezeichnete die Linked-Data-Bewegung als Graswurzelbewegung, die den internationalen Durchbruch geschafft habe und jetzt die Führung übernehmen müsse.
Das heiße nicht, dass dadurch alle Daten automatisch frei verfügbar und für jeden sichtbar werden, erklärte er. Doch es solle die freie Entscheidung jedes Einzelnen sein, welche seiner Daten sichtbar sind und der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen und welche strikt hinter der Firewall zu bleiben haben und unsichtbar sind. Allerdings soll in der Welt des Web 3.0 nicht mehr die Format-Inkompatibilität der einzelnen Daten das letzte Wort behalten, sondern die Nutzer sollten entscheiden, welche Daten miteinander verknüpft werden und welche nicht. Nicht weil sie es nicht können, sondern weil sie selbst es wollen oder nicht wollen. Technisch sollten die heute noch vielerorts bestehenden Barrieren also komplett fallen, so Berners-Lee zum Thema Linked Data.