E-Books: Droht ein Formatkrieg?
Die Verbreitung von elektronischen Büchern schreitet voran.
Immer mehr Werke werden als E-Books veröffentlicht und finden bereits Anklang bei den so genannten ‘Early Adopters’ – jenen Menschen die technische Weiterentwicklungen als erste nutzen.
Mit speziellen E-Book-Readern wie etwa Amazons Kindle oder Sonys eBook eröffnet sich den Konsumenten ein eigenwilliges, aber auch komfortables Lesevergnügen. So lassen sich die elektronischen Bücher beispielsweise bei nahezu allen Lichtverhältnissen lesen. Auf eine Hintergrundbeleuchtung, die in ungünstigen Augenblicken versagen kann, haben die Hersteller verzichtet.
Im Gegensatz zu traditionellen Büchern sparen die E-Books Papier und können zu günstigsten Produktionskosten vervielfältigt werden. Den Nutzern bietet sich die Möglichkeit, die Schriftgröße individuell anzupassen oder per Knopfdruck umzublättern. Außerdem ist der Zugriff auf neuen Lesestoff schnell über das Internet möglichen. Amazon bietet zum Beispiel über Kindle direkten Zugriff auf seinen Online-Shop. Allerdings sind die elektronischen Bücher relativ teuer. Hinzu kommt, dass das Ausleihen von E-Books nicht wirklich möglich ist.
Obwohl die Entwicklung sich erst im Anfangsstadium befindet, machen E-Books für Amazon mittlerweile sechs Prozent des Gesamtumsatzes mit Büchern aus. Sowohl Kindle als auch Sonys E-Book-Angebot sind außerhalb der USA bislang allerdings nicht erhältlich. “Zu den Plänen in Europa können wir derzeit keine Angaben machen”, hieß es von Amazon Deutschland.
Die europäische Alternative ist derzeit das auf Open-Source-Basis gestaltete Lesegerät iLiad. Die Software bietet einen Zugang zum Internet, ist in ihrer Nutzung aber etwas komplizierter als die vergleichbaren US-Angebote.
Mit der zunehmenden Verbreitung von E-Books könnte auch der nächste Formatkrieg ins Haus stehen. Umso mehr die elektronischen Bücher ein Massenprodukt werden, desto wahrscheinlicher wird ein Tauziehen der Hersteller von Lesegeräten um die Marktführerschaft. Geräte, auf denen unterschiedliche E-Books gelesen werden können, wären aus Nutzersicht die beste Variante.
In welche Richtung sich die elektronischen Bücher auch entwickeln, das gedruckte Wort wird so schnell nicht verschwinden. Die traditionelle Verlagsbranche wird sich jedoch mit einem neuen Mitglied in der Bücherfamilie anfreunden müssen.