GPUs revolutionieren das Rechenzentrum

Mit dem Software Development Kit AMD Stream hat AMD einen ersten Schritt getan. Derzeit müssen Entwickler die Software auf einem sehr tiefen Level noch manuell für das Stream Computing anpassen. Das Stream SDK und der Open Source Compiler ‘Brook+’ sollen dies vereinfachen. Bald werde diese Anpassung auf einem viel höheren Level passieren, so Harell, und größtenteils automatisiert werden. Ihrer Erfahrung nach wollen Entwickler “etwas, das nach Möglichkeit so aussieht wie C”. Bis wann dies geschehen wird, kann sie nicht genau sagen: “Wir sehen das als mittel- bis langfristigen Trend. Ich sehe das nicht in den nächsten drei Monaten, aber es wird jetzt auch keine fünf Jahre mehr dauern.”

Dabei hat AMD mit der neuen Profi-Grafikkarte FireStream 9250 und der FireGL-Familie bereits eine leistungsfähige Hardware. Erste Anwender für das Stream Computing von AMD gibt es auch schon. Vor allem in den Bereichen Forschung für neuronale Netze, Proteinfaltungen, Öl und Gas, aber auch im Finanzsektor werde dieses Konzept bereits angewandt, so Harell.

Um diese Technologie durchzusetzen, bemüht sich AMD um offene Standards. So engagiert sich der Halbleiterproduzent seit einigen Wochen bei der Khronos Compute Working Group. Auch mit dem Development Kit verfolgt AMD einen offenen Ansatz und sucht die Zusammenarbeit mit unabhängigen Herstellern.

Beispiele dafür sind der Video-Conferencing-Spezialist Telanetix, Neurala, die an lernenden Maschinen arbeiten, der Simulationsspezialist ACCIT sowie die Finanztools von RougeWave und die Multicore-Entwickler-Plattform Rapid Mind.

Abschließend die Frage an Harell, warum die GPU für solche speziellen Anwendungen verwendet werden soll – und nicht etwa einen FPGA oder andere programmierbare Chips? “Diskrete Grafikkarten sind bereits heute in vielen Workstations eingebaut. Zudem braucht jeder Arbeitsplatz ohnehin einen Grafikprozessor, der die Ergebnisse ausgibt. Und GPUs werden in hohen Stückzahlen gebaut und sind damit günstig verfügbar.” Insofern ist ziemlich sicher, dass die Zukunft des Rechenzentrums in weiten Teilen auf GPUs aufgebaut sein wird.

Page: 1 2 3 4 5

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Nachhaltigeres Wirtschaftswachstum durch Daten und KI?

PwC-Studie zeigt: KI hilft vielen Unternehmen dabei, die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und…

2 Wochen ago

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

3 Wochen ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

3 Wochen ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

3 Wochen ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

3 Wochen ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

3 Wochen ago