Kraken, Hacker, Würmer: Die Gefahren aus dem Netz sind mannigfaltig
Auch hohe Haftstrafen halten Hacker nicht davon ab, im Internet ganze Armeen von Zombies aufzubauen. Das ‘Storm’-Bornet oder ‘Kraken’ mit mehr als 400.000 infizierten Systemen sind nur einige von vielen. silicon.de gibt einen Überblick über die Bedrohungslage.
Kraken gelangt in Form eines als Bilddatei getarnten EXE-Files in einer E-Mail auf den Rechner. Beim Öffnen legt die Malware auf dem Computer eine Kopie von sich an. Für die Kopie wird ein Dateiformat verwendet, das sich von dem ursprünglichen Format unterscheidet. Wird die Originaldatei von einer Anti-Malware-Lösung erkannt und entfernt, kann das System über die Kopie erneut infiziert werden.
Innerhalb der Sicherheitsindustrie wird diskutiert, ob Kraken wirklich neu, oder eine Variante der ‘Bobax’-Malware ist. Möglicherweise arbeiten Hacker bereits seit Ende 2006 an der Entwicklung von Kraken.
Auch im April nutzte die Malware-Szene wie schon oft zuvor einen Microsoft-Patchday, um Schwachstellen anzugreifen. Kurz nach dem Patchday entdeckte Trend Micro eine Kombination aus Exploit und Backdoor, mit der die eigentlich schon geschlossene Sicherheitslücke im ‘Graphical Device Interface’ (GDI) von Windows-Systemen angegriffen wurde. Nach dem erfolgreichen Ausnutzen der Schwachstelle durch EXPL_NEVAR.B startet der Download von BKDR_POISONIV.QI. Unbemerkt vom Anwender gibt diese Backdoor dem Angreifer die volle Kontrolle über das infizierte System.
Auch die Kette der Angriffe auf seriöse Webseiten riss nicht ab. Anfang April wurden mehrere Webseiten entdeckt, die mit ‘IFrame Search Engine Optimization Poisoning’ manipuliert wurden. Durch Einfügen einer IFrame-Komponente in den HTML-Code konnten Browser auf eine andere URL umgeleitet werden, die den Download verschiedener Malware startete.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Angreifer testen, bei welcher Kategorie von Webseiten sie den größten Traffic erzielen können. Aktuell wird besonders der Bildungsbereich angegriffen, aber auch Angebote aus den Bereichen Social Networking, Unterhaltung und Nachrichten sind gefährdet.