Behörden vergeben mehr IT-Aufträge
Die Verwaltungen haben 2007 im Vergleich zum Jahr 2006 die IT-Ausgaben deutlich gesteigert. Server, Individualsoftware, Netzwerke und Beratung waren am stärksten gefragt.
Das hat der IT-Berater Infora in einer Befragung von 78 Beschaffungsstellen in Bundes- und Landesbehörden ermittelt. Demnach nahm das Volumen der Auftragsvergabe an IT-Unternehmen in neun von zehn Fällen zu.
62 Prozent der Verwaltungen verzeichneten gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg zwischen 6 und 10 Prozent, bei weiteren 14 Prozent der Verwaltungen lag er sogar darüber. Eine nur marginale Steigerung der Beschaffungsaufträge bis zu 5 Prozent wurde in jeder achten Behörde registriert.
Im Vordergrund der Beschaffungsmaßnahmen standen 2007 Server-Systeme. Sie wurden von zwei Drittel der Verwaltungen in Auftrag gegeben. Von 54 Prozent der Behörden wurden IT-Anbieter mit der Entwicklung von Individualsoftware betraut.
An dritter Stelle des Rankings standen Netzwerklösungen, die von mehr als jeder zweiten Beschaffungsstelle beauftragt wurden. Beratungsaufträge wurden 2007 im Vergleich dazu deutlich seltener vergeben (28 Prozent) – spielten aber eine deutlich größere Rolle als die Bestellung neuer Arbeitsplatz- oder Standardsysteme (26 beziehungsweise 22 Prozent).
Projekte zur Betriebsorganisation und Archivierung hatten in jeder fünften Bundes- oder Landesverwaltung einen hohen Stellenwert, während Aufträge für das Dokumentenmanagement beziehungsweise die E-Akte von jeder siebten Behörde initiiert wurden. Mit der Vergabe von Outsourcing- und TK-Maßnahmen beschäftigte sich vergangenes Jahr hingegen kaum eine der Beschaffungsstellen.
“Die öffentliche Verwaltung befindet sich in Sachen Modernisierung der IT derzeit in einem relativ dynamischen Prozess”, sagte Per Wiegand, Geschäftsbereichsleiter bei Infora. Diese Entwicklung habe sich in diesem Jahr in ähnlicher Weise fortgesetzt.
Der Anteil der Individualsoftware unter den Aufträgen sei überraschend hoch. Dieser Trend werde sich jedoch wandeln. “Die Bedarfsträger werden sich zunehmend von ihren individuellen und oftmals nicht zukunftsfähigen Lösungen trennen und auf Standardsysteme setzen. Dies bedeutet aber in der Konsequenz auch eine Anpassung verwaltungsinterner Abläufe.”