Yahoo erfindet sich neu – mal wieder
Seit Wochen steht Yahoo unter massiven Druck der Aktionäre – jetzt will der Konzern mit einem weiteren Umbau sein Geschäft ankurbeln. Die Neuorganisation folgt dem jüngsten Abgang einer Reihe von Topmanagern.
Kernstück des Umbaus: Die Produktentwicklung soll zentralisiert werden. Dafür schafft der Konzern die drei neuen Sparten Produktentwicklung, US-Geschäft sowie interne Strategie und Datennutzung. Yahoo wolle so besser von den Chancen im Geschäft mit Suche und Werbung im Internet profitieren, sagte Unternehmenschef Jerry Yang.
Die Chefs der drei neuen Sparten sind alle Yahoo-Präsidentin Sue Decker unterstellt. Sie wird immer wieder als eine mögliche Nachfolgerin Yangs genannt. Der Firmenmitbegründer hatte im vergangenen Sommer angesichts zunehmender Probleme bei Yahoo erneut das Steuer übernommen. Kritikern zufolge konnte er sein Versprechen einer Wende aber bisher nicht einlösen.
Yahoo hat sich in jüngster Zeit bereits mehrfach umstrukturiert, hinzu kamen Stellenstreichungen, da sich das Wachstum verlangsamt hatte. Nach seinem Nein zu einer Übernahme durch Microsoft ging Yahoo eine enge Suchanzeigen-Kooperation mit Marktführer Google ein. Unterdessen dringt der kritische Großaktionär Carl Icahn weiter auf Yangs Ablösung und will dazu bei der auf August verschobenen Hauptversammlung den Verwaltungsrat auswechseln lassen.