Der Abschied fiel Bill Gates, Mitgründer von Microsoft und jahrelanger CEO, offensichtlich schwer. Vor etwa 800 Mitarbeitern kündigte er an, noch etwa zwei Jahre den Hauptteil seiner Arbeit für Microsoft einzusetzen und den kleineren Teil für seine eigene Wohltätigkeitsorganisation, die Gates Foundation.
Dieses Verhältnis werde sich spätestens in zwei Jahren umkehren – er wolle dann nicht mehr so aktiv ins Geschäft eingreifen. Dann ist er nur noch Chairman und Senior Technical Adviser, versprach er. Diese Abschieds-Ankündigung vom Freitag Abend hielt er vor allem deshalb für notwendig, um intern die bestmöglichen Übergangsregelungen zu schaffen. Die Übergabe an seinen jahrelangen engen Mit-Manager Steve Ballmer ist bereits weitgehend vollzogen.
“Als Paul Allen und ich Microsoft vor 30 Jahren gründeten, hatten wir große Träume von Software”, sagte Gates. “Wir hatten Träume davon, welche Wirkungen sie auslösen würde. Wir sprachen über einen Computer auf jedem Schreibtisch und in jedem Zuhause. Es ist verblüffend, dass vieles von diesen Träumen Realität wurde, und zu sehen, wie viele Leben sie inzwischen berühren. Ich habe mir nie vorstellen können, welch eine unglaubliche und wichtige Firma sich aus diesen ersten Träumereien entwickeln würde.”
Auch in den kommenden 30 Jahren soll Microsoft diese Rolle weiter spielen, sagte Gates in seiner Abschiedsrede. So blicke Microsoft aktuell auf das erste “12-Milliarden-Dollar-Quartal” zurück. Der Umsatz gehe in die Millionen und der Konzern stellt jährlich Tausende von Menschen neu ein. Anfangs, so erzählte Gates, habe er alles selbst noch einmal nachkontrolliert: Jedes Bewerbungsgespräch und jede Zeile Code. Davon musste er sich nach und nach verabschieden.
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Good bye
Einerseits hat Microsoft die Konkurrenz mit legalen und halblegalen Mitteln klein gehalten und als Monopolist jede Menge Geld gescheffelt - zu unserer aller Lasten. Nun das machten und machen viele andere Konzerne auch so (Siemens, Gas- und Öllobby und viele andere lassen grüßen). Andererseits hat Gates wirklich die Vision von einem Schreibtisch mit (wenigstens) einem Personal Computer realisiert - was wir von IBM alleine nicht wirklich bekommen hätten. Und das Überraschende: Gates bündelt sein Geld und gibt es in vernünftigen Projekten, für die sich kein Staat wirklich interessiert, an die Menschheit zurück. Und das ist nun etwas an dem wir uns alle ein Beispiel nehmen sollten. Danke Bill. Ohne Dich wäre die Welt weniger bunt.
Weltweiter Standard dank Bill Gates
Viele haben auf Bill Gates geschimpt, es wurde regelrecht Mode. Viele haben aber vergessen oder nie gewusst was wir alle ihm letztendlich verdanken: einen weltweiten IT-Standard: jeder kann ein Word-Dokument lesen, eine Excel-Tabelle benutzen, jeder Datenträger kann gelesen werden. Als alles anfing, und ich gehörte dazu gab es mindestens 25 verschiedene Betriebssysteme und nicht mal die Datenträger waren austauchbar. VOn Programmen und Daten ganz zu schweigen. Monoplisten wie IBm haben damals PCs bewußt klein gehalten, weil sie andere Technologien störten (Großrechner, Schreibmaschinen). Was wäre die Welt ohne Bill?
So chaotich wie Strom- oder Fersehnormen. Ich habe Bill vor 10 Jahren schon persönlich dafür gedankt und tue es jetzt an dieser Stelle gern nochmal. Ich danke Dir Bill für den IT-Standard, den Du geschaffen hast.
Und im übrigen auch für den Erfolg und Wachstum meines Unternehmens PC-COLLEGE, durch das viele Arbeitsplätze geschaffen werden konnte.
Alain Barthel
Weiterhin viel Erfolg!
Als SE begann ich meinen Einstieg ins IT-Business fast auf die Minute mit der Einführung des IBM PC in Deutschland. (SE = SeitenEinsteiger) Klar, mit Höhen und Tiefen, wie es gerade in dem Geschäft einmal ist.
Dennoch war ich immer dann erfolgreicher, je näher ich an Microsoft gerückt bin (Zertifikate, MCPs, etc.), als Software-Hersteller, als Systemhaus und als Dienstleister. Irgendetwas hat Bill Gates also richtig gemacht - da können die ewigen Nörgler aus der X-Ecke erzählen, was sie wollen!
Ich wünsche Bill und seiner Frau auch weiterhin viel Erfolg mit ihrer Foundation. Ein außergewöhnlicher Mensch wie Bill Gates wird auch das außergewöhnlich machen.
@M Technik & Medien
Peter M. Marxbauer
Bleibt zu hoffen,...
... daß Microsoft auch in Zukunft seine "Modellpolitik" weiter fährt. Und das meine ich durchaus nicht ironisch. Letztlich kann man sich nach einiger Erfahrung mit seinen Mainstream-Produkten darauf verlassen, daß sie sich durchsetzen. Nur, wie der Autor schon richtig anmerkte, sollte man nicht immer gleich beim Versionsstand 1.0 SP0 voll auf den Zug springen, sonst kann es einem eben passieren, daß man runterfällt. In so fern ist MS eben doch berechenbar. Und die Aussagen zum Lifecycle machen die Sache ja dann doch gut planbar. Da können sich andere Softwareschmieden eine ganz gewaltige Scheibe davon abschneiden.