Hightech-Branche spürt Folgen der Finanzkrise

Das hat eine Umfrage des Branchenverbandes Bitkom in der ITK-Branche ergeben. Demnach beobachten 42 Prozent der befragten Unternehmen, dass Finanzinstitute Firmenkredite restriktiver vergeben als vor dem Beginn der Krise.

“Die Kapitalversorgung verschlechtert sich insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen”, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. 18 Prozent der Firmen gaben an, dass sich die Konditionen von Finanzierungen für sie verschlechtert haben. Das betrifft die Höhe der Zinssätze, die verlangten Sicherheiten sowie die Anforderungen an Dokumentation und Offenlegung des Geschäftsverlaufs. Bei 11 Prozent der Unternehmen ist in Folge der Finanzkrise sogar der Umsatz gesunken. “Die langfristigen Auswirkungen auf die IT-Nachfrage in Deutschland sind heute noch nicht absehbar”, sagte Scheer.

Gute Finanzierungsbedingungen sind eine wichtige Voraussetzung für eine florierende Hightech-Industrie. Das gilt ganz besonders für kleine und mittlere Unternehmen sowie für Betriebe in der Gründungsphase.

Scheitert eine Gründung, ist in zwei Dritteln der Fälle fehlendes Kapital die wichtigste Ursache. Das hat eine Bitkom-Umfrage unter 307 Jungunternehmern aus dem Hightech-Sektor ergeben. 87 Prozent der tatsächlich gegründeten Unternehmen starten mit Eigenmitteln der Gründer. Ein Drittel der Start-ups konnte auf öffentliche Mittel zurückgreifen, zum Beispiel von Gründerfonds und Förderbanken. An dritter Stelle der Geldgeber standen Verwandte und Freunde, auf die 22 Prozent zurückgreifen, gefolgt von Banken mit 17 Prozent. Risikokapitalgeber spielen nur bei 6 Prozent der Gründer eine Rolle.

“Es gibt in Deutschland viel zu wenige Wagniskapitalgeber”, sagte Scheer. Wer Geld brauche, müsse sich deshalb oft in angelsächsischen Ländern umsehen. Der Bitkom fordere daher, die Rahmenbedingungen für privates Beteiligungskapital zu verbessern. Vor allem steuerliche Anreize sind Scheer zufolge nötig, um Investitionen in Start-ups attraktiver zu machen.

Silicon-Redaktion

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