IBM kauft Mainframe-Konkurrenten
Der Hersteller motzt seine ‘System z’-Sparte auf. Künftig gehört auch der kalifornische Mainframe-Spezialist Platform Solutions (PSI) zu Big Blue. Gleichzeitig markiert dieser Kauf auch das Ende eines Rechtsstreits.
“Diese Übernahme macht für unser Unternehmen am meisten Sinn”, kommentiert Michael Maulick, President und CEO von Platform Solutions. IBM ist weltweit unangefochtener Marktführer bei Mainframes. Nachdem immer mehr Unternehmen wie Unisys, Amdahl oder Hitachi sich aus diesem Bereich zurück gezogen haben, bleiben nicht mehr viele Unternehmen übrig. Alleine in Deutschland bildet der Markt eine Ausnahme. Hier kann sich Fujitsu Siemens Computers mit der BS2000 ebenfalls im Mainfram-Geschäft behaupten.
Erste Analystenstimmen sehen in der Übernahme eine Monopolisierungsgefahr für den Mainframemarkt. Indem IBM PSI übernehme, haben Mainframe-Anwender keine Möglichkeit mehr zwischen verschiedenen Anbieter auszuwählen, wie die Vereinigung Computer & Communications Industry Association gegenüber US-Medien erklärte.
IBM verdient nach wie vor gut mit Mainframes, denen in den vergangenen Jahren immer wieder die Sterbestunde vorausgesagt wurde. Im ersten Quartal 2008 konnte IBM jedoch 1,1 Millarden Dollar mit Mainframes umsetzen. Im Jahresvergleich konnte IBM rund 10 Prozent zulegen. Offenbar noch immer ein einträglicher Markt.
“Wir sehen so gut wie keine Neukunden bei Mainframes”, erklärte Jay Lipovich, Senior Manager bei BMC. Dennoch gebe es Wachstum bei Mainframes. Das nähre sich vor allem aus dem organischen Wachstum der Unternehmen, die bereits Mainframes einsetzen oder auch durch Konsolidierungen, bei denen Anwendungen von Industrie-Standard auf die Großrechner verpflanzt werden, weil sie dort günstiger betrieben werden können.