Das ist – vorsichtig ausgedrückt – befremdlich. Denn eigentlich steht das Trendprodukt iPod bei Microsoft auf dem Index. So hat Microsoft-Chef Steve Ballmer seinen Kindern verboten, die Apple-Geräte nach Hause zu bringen. Und wer Microsofts Zune-Hauptquartier in den USA betritt, kommt an einem ‘iPod Amnesty Bin’ vorbei, wo die Microsoft-Mitarbeiter verstohlen ihre iPods hineinschmeißen können.

Wie es scheint, ist also in Australien ein Wunder geschehen. Naja. Fakt ist, dass Microsoft dort kräftig die Werbetrommel für die Live-Suche rührt. Über das mit der australischen Fernsehgruppe Nine Network gemeinsam betriebene Joint Venture Ninemsn wurde dafür ein spezielles Glücksspiel ins Leben gerufen. Wer die Live-Suche ansteuert, entdeckt bei jeder neuen Eingabe drei Spielkarten am oberen Bildschirmrand. Zeigen alle drei Karten das gleiche Motiv an, hat der User etwas gewonnen.

Als Gewinne locken Rucksäcke, Hundespielzeugknochen und Bücher – aber eben auch iTunes-Geschenkkarten, iPod Shuffle, iPod Nano und der iPod Touch. Den sprichwörtlichen Wink mit dem Zaunpfahl hat man dabei bei Ninemsn offenbar geflissentlich überhört. Dem Joint Venture seien großzügige Konditionen angeboten worden, um für das Gewinnspiel Smartphones zu kaufen, die als Benutzeroberfläche Windows Mobile haben, schreibt die Tageszeitung The Age. Zudem dürften Ninemsn-Mitarbeiter Google nicht als Suchmaschine benutzen.

Eine Ninemsn-Sprecher sagte der Zeitung, es gebe iPods zu gewinnen, da Microsofts Konkurrenzprodukt Zune bislang nicht in Australien verkauft würde. “Es gibt keinen internen Erlass, nach dem wir nicht Produkte von Wettbewerbern nutzen dürfen”, sagte der Sprecher. Wetten, dass da bald Post von Microsoft in Haus flattert?

Silicon-Redaktion

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