Höhepunkt der ostdeutschen Chip-Geschichte ist der 1-Megabit-DRAM-Speicher, der im Herbst 1988 vorgestellt wird. Den Weg in die Massenproduktion findet der Prozessor nicht mehr – dafür fehlen die Anlagen.
Industrie plus Wissenschaft gleich Erfolg
Im Silicon Valley und in Silicon Saxony sind Industrie und Wissenschaft von Anfang an eng verflochten. Die Keimzelle des Silicon Valley, der ‘Stanford Industrial Park’, wurde 1951 gleich neben der Stanford University errichtet.
Auch das Dresdner AME war von Anfang auf die Industrie ausgerichtet. Das Motto lautete stets ‘Forschen und Produzieren’. 1978, kurz nach dem Politikwechsel der Staatsführung, gründete die heutige TU Chemnitz das Technikum Mikroelektronik.
Die entstehende Mikroelektronik-Industrie benötigte mehr Fachkräfte, daher wurde der Ausbildungsberuf ‘Facharbeiter für elektronische Bauelemente’ geschaffen. Dieser Beruf wurde unter den Jugendlichen schnell populär – und erweist sich später als einer der Trümpfe, als es um die Ansiedlung von AMD und Siemens geht.
Regionaler Magnetismus
“Wo Tauben sind, fliegen Tauben hin”, soll der ehemalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) gesagt haben. Dieser Satz gilt im Silicon Valley und in Silicon Saxony. Neben den Subventionen sind es besonders die Fachkräfte, die Siemens dazu bewegen, seine 64-Megabit-Fabrik ab 1994 in Dresden zu bauen. Der Konzern investiert 2,7 Milliarden Mark, 800 Millionen Mark kommen vom Freistaat Sachsen. Im April 1996 verlassen die ersten 16-Megabit-Chips die Fabrik.
Wo Siemens ist, da ist auch der Siemens-Zulieferer AMD nicht weit. Nach Aussagen von Biedenkopf hat sich AMD-Gründer Jerry Sanders zudem durch das “kulturelle und geistige Umfeld Dresdens” zur Ansiedlung einer Fabrik bewegen lassen.
Im Oktober 1999 eröffnet AMD die ‘Fab 30’. Bund und Länder zahlen rund 800 Millionen Mark Zuschüsse und übernehmen eine Milliarden-Bürgschaft. Anfang 2000 baut AMD Dresden den ersten 1-Gigahertz-Prozessor. 2005 eröffnet AMD die zweite Fabrik, die Fab 36. Die Region hat es geschafft – von einem Institut mit acht Mitarbeitern zum größten Halbleiter-Standort Europas.
Tipp: Ausführliche Informationen bietet das Buch ‘Silicon Saxony – Die Story’, das beim Verein Silicon Saxony online bestellt werden kann. Die Texte sind in Deutsch und Englisch verfasst.
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