Wagniskapital fließt nach Europa
Die Zeiten sind gut für Wagniskapitalisten, die in die IT-Branche investieren. Das ist die Grundaussage einer aktuellen Studie. Deloitte befragte für die Studie ‘Global Trends in Venture Capital 2008 Survey’ rund 400 Entscheider aus VC-Unternehmen in Amerika, Asien, Europa und dem Mittleren Osten. Venture Capital (VC) fließt bei der Start-up-Finanzierung auch in deutsche Innovationsunternehmen.
Die Vereinigten Staaten sind weiterhin führend bei Technologieentwicklung und Innovation. Europa jedoch kristallisiert sich immer mehr als Technologieschmiede bei Umweltwissenschaft und alternativer Energie heraus.
“Risikokapitalgeber investieren bisher bevorzugt im Nahbereich”, erklärt Astori Nieper, Partner Transaction Services bei Deloitte. “Aber gleichzeitig zeigen sie ein steigendes Interesse an ausländischen Investitionen und bestätigen so, dass sich die VC-Industrie unzweifelhaft auf dem Weg zur Globalisierung befindet.”
In Deutschland wird seitens ausländischer Venture Capitalists vor allem in Medizintechnik und alternative Energien investiert, gefolgt von Biopharmazeutika. Dabei ringt Deutschland als Platz, in dem viel Wagniskapital in bestimmte Branchen gepumpt wird, sehr oft mit den USA um den Spitzenplatz, hieß es von Deloitte. Als Grund für die Investitionsfreude der weltweiten Wagniskapitalisten nannten sie politische Stabilität, Technikführerschaft und “reichlich vorhandene Fachkräfte”.
Die Studie von Deloitte bringt also gute Nachrichten. Vor allem, weil eine Studie von DB Research den Europäern selbst eine gewisse Trägheit und wenig Risikobereitschaft attestierte. Die der Deutschen Bank nahe stehende Marktforschungsfirma hatte die Entwicklung europäischer Wagniskapitalisten über mehrere Jahre hinweg beobachtet.