In jedem zweiten Fall liegen die Mehrleistungen bei über 15 Prozent im Vergleich zum eigentlichen Entwicklungsaufwand. Das geht aus einer Studie von Gebert Software unter mehr als 300 Firmen mit jeweils über 100 Millionen Euro Umsatz hervor.
Demnach tauchen bei der Einführung neu entwickelter oder modifizierter Software zu 61 Prozent häufig Inkonsistenzen auf, wenn sie in die Praxisbedingungen überführt werden. Gleichzeitig wird häufig festgestellt (57 Prozent), dass die betreffende Software Mängel in ihrer Integrationsfähigkeit aufweist. Auch die Testverfahren erweisen sich in jedem zweiten Fall als unnötig kompliziert. Hinzu kommt, dass 46 Prozent der befragten Unternehmen immer wieder feststellen müssen, dass die Entwicklung der Anwendungen nicht den Ansprüchen der Revision genügt.
Als typische Ursachen für die aufwändige Nachbearbeitung nennen zwei Drittel vor allem eine schlechte Softwareverwaltung mit unzureichender Dokumentation. Nicht viel besser sieht die Situation bei den Prozessabläufen in der Softwareentwicklung aus. Sie werden von 58 Prozent als unklar bezeichnet. Dadurch werden Abhängigkeiten nicht erkannt, die schließlich im Praxisbetrieb Fehler verursachen.
Zudem geben zwei von fünf Unternehmen zu Protokoll, dass Programmierstandards oft nicht genau beachtet werden und dies eine Nachbearbeitung erfordert. Auch eine personelle Fluktuation bei den Mitarbeitern hinterlässt ihre Spuren und trägt für 43 Prozent zu den Ursachen bei. Fast ebenso viele Unternehmen sehen in fachlichen Defiziten der Mitarbeiter einen weiteren Grund.
In der Summe führen diese Probleme dazu, dass die Software Fehler verursacht und nachgebessert werden muss. Nur in jedem zehnten Fall erweisen sich die neuerlichen Arbeiten an den Applikationen als nur geringfügig. Jedes fünfte Unternehmen gibt in sogar an, dass der durchschnittliche Aufwand 20 Prozent des eigentlichen Entwicklungsaufwands überschreitet.
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