IDC: Servervirtualisierung hat sich etabliert
Die Ergebnisse einer neuen Umfrage von IDC belegen, dass sich virtualisierte Server im Unternehmensumfeld sehr schnell durchgesetzt haben. Anwenderunternehmen, die Virtualisierungstechnologie einsetzen, gaben 2007 bereits 35 Prozent des gesamten Serverbudgets für virtuelle Server aus; in 2008 soll dieser Anteil auf 52 Prozent steigen.
Weitere Erkenntnisse aus der Studie sind:
Auch wenn Virtualisierung nach wie vor hauptsächlich für Test- und Entwicklungsumgebungen sowie für Netzwerk-Server-Applikationen zum Einsatz kommt, werden doch auch immer mehr x86-Systeme für Kernapplikationen virtualisiert. Ausgebremst wird der weitere Siegeszug vor allem durch fehlende Expertise und Qualifikationen.
Für immer mehr der befragten Unternehmen hat Virtualisierung strategische Bedeutung; dieser Anteil stieg von 46 auf 54 Prozent. Interessanterweise gilt dies vor allem für Virtualisierung als eigenständige Rechenzentrumsstrategie und weniger im Rahmen anderer Projekte. Ein Beleg dafür, dass Virtualisierung immer mehr als Standard für eine Vielzahl von Anwendungen gesehen wird!
Mit 82 Prozent Durchdringung in den befragten Unternehmen ist VMware klarer Marktführer als Virtualisierungstechnologieanbieter. Trotz des hohen Anteils an Anwendern, die mit Linux arbeiten, nutzen nur 3 Prozent der Befragten Xen als Virtualisierungsplattform. Microsoft kommt auf 13 Prozent Nutzungsgrad, verschiedene Unix- und Mainframe-Technologien erreichen zusammen 14 Prozent.
59 Prozent der Implementierungen umfassen weniger als vier virtuelle Maschinen (VMs) bzw. Partitionen pro physischem Container. Am stärksten konnte Virtualisierungstechnologie in den Bereichen Disaster Recovery, Backup und Verfügbarkeit zulegen; dies gilt insbesondere im Segment der kleinen und mitteständischen Unternehmen.
Die Hauptprobleme beim Einsatz von Virtualisierung ergeben sich aus einem Mangel an entsprechend qualifiziertem Personal sowie aus den Lizenzgebühren der Applikationsanbieter. 23 Prozent der befragten Unternehmen, die mit Virtualisierungstechnologie arbeiten, sagten aus, dass die Lizenzmodelle ihrer Applikationsanbieter nach wie vor nicht ihre Anforderungen adressieren; in 33 Prozent der befragten Großunternehmen schränkt dies den Einsatz von Virtualisierung ein.
Obwohl Virtualisierung als geschäftskritisches Tool gesehen wird, erfolgt in den meisten Unternehmen keine Nutzenmessung; auch die virtuelle Infrastruktur kommt nicht im selben Maß zum Einsatz wie die physische Infrastruktur.