Mehr als ein Jahr später setzt ein Entwicklungsteam unter Leitung des Ingenieurs Federico Faggin die Arbeit fort. Nach neun Monaten, im Herbst 1971, präsentiert Faggin das Resultat: Der Mikroprozessor 4004 mit einem 4 Bit breiten Datenbus ist serienreif. Dieser erste ‘Computer auf einem einzigen Chip’ besteht aus 2300 MOS-Transistoren.
Wie von Hoff vermutet, kann der Mikroprozessor weitaus mehr, als Rechenaufgaben lösen. Deshalb entschließt sich Intel im November 1971, die Rechte am Design des 4004 für 60.000 Dollar zurückzukaufen. Dies soll sich als wichtiger Schachzug erweisen – allerdings erst Mitte der 80er-Jahre.
Denn bis zum Beginn der 80er-Jahre macht Intel sein Hauptgeschäft nicht mit Mikroprozessoren, sondern mit DRAM-Chips. Die Konkurrenz japanischer Hersteller wird jedoch immer stärker, Intels Profitabilität beginnt zu sinken.
Der große Retter
Als Retter in der Not erweist sich IBM. 1981 gibt IBM seine langjährige Zurückhaltung gegenüber Mikrocomputern auf – und bringt einen PC mit dem Mikroprozessor 8088 von Intel heraus. Im Liefervertrag garantiert IBM zunächst die Abnahme von 10.000 Prozessoren pro Jahr.
Andrew Grove, mittlerweile CEO von Intel, erkennt die neue Chance und ändert das Geschäftsmodell: Intel konzentriert sich auf die Herstellung von Mikroprozessoren. Wie Grove auf diese Idee kam, beschreibt er in einem Buch. Titel: ‘Only the Paranoid Survive’.
1985 vollzieht Intel mit dem Prozessor 386 den Wechsel zur 32-Bit-Architektur – deren Funktionen in allen Nachfolgemodellen bis hin zum ‘Core2 Duo’ immer noch vorhanden sind. Die Register dieser Prozessorgruppe sowie der Adressraum der Architektur weisen 32 Bit Breite auf. Der 386-Chip kommt auf eine Anzahl von 275.000 Transistoren und erreicht – bei einer maximalen Taktrate von 33 Megahertz (MHz) – eine Leistung von 12 MIPS (Millionen Instruktionen pro Sekunde). Damit werden die Client-Server-Architektur und der Aufbau von PC-Netzwerken möglich. Compaq liefert den ersten 32-Bit-PCs mit dem 386-Chip.
Der 386 ist zudem der erste ‘Single-Source-Chip’ – Intel stellt alle Komponenten selbst her. Die Vorgängermodelle 8080 und 8086 werden noch von Lizenznehmern produziert, darunter von einem Unternehmen namens AMD. Das ist üblich, weil die Mikroprozessor-Herstellung unausgereift ist und mehrere Zulieferer als Versicherung gegen Produktionsausfälle gelten.
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