iPhone-Knebelvertrag trifft erste Softwareunternehmen
Mit einer Vielfalt an Programmen will Apple das iPhone als mobile Computer-Plattform etablieren. Der Konzern hat sich für dieses Jahr den Verkauf von zehn Millionen iPhones vorgenommen und würde damit etwa ein Prozent des weltweiten Mobilfunkmarktes halten. Konkurrenz ist dabei nicht gern gesehen, wie sich jetzt zeigte. Eine erste Abmahnung erreichte einen Softwareanbieter in Deutschland.
Nicht alle Zusatzprogramme sind bei Apple erhältlich. Beim Düsseldorfer Internettelefonie-Anbieter indigo networks Deutschland (unter der Marke Sipgate bekannt) ging am Freitag eine Abmahnung von T-Mobile-Anwälten ein.
Indigo hatte eine Software kostenlos bereitgestellt. Diese ermöglicht die Telefonie mit dem iPhone über eine WLAN-Verbindung zu weit günstigeren Internettelefonie-Tarifen. “Die Telekom versucht, den Kunden vorzuschreiben, wie sie ihr Telefon zu nutzen haben. Sie schreckt auch nicht davor zurück, ihnen die Internet-Telefonie vertraglich zu untersagen”, sagte indigo-Geschäftsführer Thilo Salmon gegenüber dpa.
Der Verkaufsstart des neuen Apple-Handys iPhone 3G hat am Freitag weltweit wie schon bei der ersten Generation des Geräts zu Warteschlangen an den Verkaufsstellen geführt. In Tokio versammelten sich rund 1500 Menschen vor dem Geschäft des japanischen Mobilfunk-Partners Softbank. Auch aus den Filialen der Deutschen Telekom wurde “Rieseninteresse” gemeldet.
In Düsseldorf war der Andrang aber schnell wieder vorbei: “Ausverkauft”, berichtete eine Verkäuferin. “Wir hatten allerdings auch nur zwölf Geräte.” In ganz Deutschland sollen nur wenige tausend der Handys zum Verkaufsstart zur Verfügung gestanden haben, was manchen Kaufwilligen verärgert von dannen ziehen ließ. “Wir kommentieren diese Zahlen nicht”, hieß es aus der T-Mobile-Zentrale. Es gibt allerdings Informationen, dass bereits mehrere tausend Vorbestellungen vorgelegen haben sollen, also sichere Kunden vor dem Verkaufsstart. Von der ersten Generation des iPhone sollen in Deutschland bis Mai rund 100.000 Geräte verkauft worden sein.