AMD in Not: Riesenabschreibung im laufenden Quartal
Der Chiphersteller mit großen Fertigungsanlagen in Dresden kommt einfach nicht aus den roten Zahlen. Advanced Micro Devices (AMD) teilte am Freitag in einer Pflichterklärung für die US-Börsenaufsicht SEC mit, dass man im laufenden Quartal 948 Millionen Dollar abschreiben muss.
Diese gewaltige Summe wird zum Großteil noch immer für die Übernahme von ATI aus dem Jahr 2006 benötigt. Der Kaufpreis hatte damals 5,4 Milliarden Dollar betragen. Neuerliche Abschreibungen in Höhe von 880 Millionen Dollar betreffen die ATI-Chips für Handheld-Geräte und digitale Fernseher. In diesem Bereich seien die Umsätze eingebrochen, man müsse nun eine Wertberichtigung und “Goodwill”-Abschreibungen vornehmen.
Dabei hatte AMD gerade noch gejubelt: Zwei aus der Übernahme von ATI hervorgegangene Grafikarten, sollten den Konkurrenten Nvidia alt aussehen lassen. Die Karten basieren auf dem Grafikchip RV770, den AMD zum Beispiel auch als Beschleuniger im High Performance Computing als GPGPU (General Purpose Grafics Processing Unit) einsetzt.
Schlechte Nachrichten auch aus der Beteiligung an Spansion. Unter diesem Namen hatten AMD und Fujitsu im Juli 2003 ein Joint Venture gegründet, das sich mit der Entwicklung und dem Bau von Flash-Speicherchips beschäftigt. Unter anderem Restrukturierungsmaßnahmen – das neudeutsche Wort für Entlassungen – hätten zu weiteren Ausfällen in Höhe von mehreren Millionen Dollar geführt. Zusätzliche Rückstellungen in Höhe von 32 Millionen Dollar benötige man für Restrukturierungsmaßnahmen im Mutterkonzern.
Die Aktie, die sich schon seit Monaten weniger gut macht, stürzte umgehend weitere 7 Prozent ab. Sie bewegt sich aktuell bei knapp unter 5 Dollar. Kein Wunder: Ein Gewinn ist für dieses Quartal damit so gut wie ausgeschlossen.