Das teilte Siemens mit. Demnach ist der Prototyp des Quantenkryptografie-Chips bereits fertig. Ein Glasfasernetz für die Nutzung des Chips im Rahmen eines “absolut sichereren Datenaustauschs” soll bei Siemens IT Solutions and Services Wien im Oktober vorgestellt werden. Bis zur Serienreife des Verfahrens wird es allerdings noch zwei Jahre dauern.
Der Chip ersetzt nach diesen Angaben die bislang gängige Schlüsselverteilung mit mathematischen Algorithmen und generiert stattdessen aus Lichtteilchen eine absolut zufällige Zahlenfolge zum Schutz der Daten.
Und so funktioniert es: Die Quantenkryptografie arbeitet mit einzelnen Lichtteilchen, den so genannten Photonen, die von einem optischen Gerät generiert und codiert werden. Die Sicherheit der Daten gewährleisten dabei Naturgesetze – denn durch Photonen entstehen absolut zufällige Schlüssel. Bisherige mathematische Formeln, die mit entsprechendem Aufwand entschlüsselt werden können, haben damit ausgedient, hieß es.
Nachdem das optische Gerät die Lichtteilchen über Glasfaserkabel an den Empfänger der Nachricht geschickt hat, misst jeder Kommunikationspartner bestimmte Eigenschaften der Photonen mittels eines Detektors. Anschließend werden die Werte über ein Kommunikationsprotokoll via Internet miteinander verglichen. Stimmen die Werte überein, übernimmt der Chip die Verarbeitung und erzeugt aus den Messergebnissen die abhörsicheren Schlüssel.
Erst mit einem sicheren Schlüssel wird die Nachricht übertragen. Jeder Abhörversuch bei der Schlüsselgenerierung wird erfasst, da Photonen dabei verändert oder zerstört werden. Wenn der Chip registriert, dass jemand mitgehört hat, erzeugt er einfach einen neuen Schlüssel. Dies wiederholt er solange, bis sicher ist, dass niemand mithört. Die Schlüssel werden gleich im Chip zum Verschlüsseln und Entschlüsseln von Daten verwendet und danach gelöscht. Sie verlassen den Chip nie.
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