Das berichtet der taiwanesische Branchendienst Digitimes unter Berufung auf Marktinsider. Geschätzte 2 bis 3 Millionen Stück des Dell-Modells könnten noch in diesem Jahr über die Ladentische wandern. “Das klingt schon etwas überoptimistisch”, kommentiert eine skeptischer Eszter Morvay, Senior Research Analyst bei IDC.
“Nachdem die Industrie gesehen hat, welchen Erfolg der EeePC hat, haben viele Anbieter Produkte angekündigt”, meint Morvay. Dass auch Dell nachziehen werde, sei absolut wahrscheinlich – nicht zuletzt, da Michael Dell schon mit einem eigenen Mini-Notebook gesehen wurde. Das war Ende Mai auf der ‘All Things Digitial D6 Konferenz’. Mitte Juni sprach das Technikportal Engadget erstmals von einem 8,9-Zoll-Gerät namens ‘Dell E’. Dieser Name wird auch jetzt genannt, in Verbindung mit einer preislichen Kampfansage.
Mit rund 300 Dollar sollen die Kosten noch um 100 Dollar niedriger liegen als beim Acer Aspire One – seinerseits ein 8,9-Zoll-Gerät, das im Vergleich zu Asus-EeePC-Modellen entsprechender Größe mit einem günstigen Preis punkten kann.
“In Großbritannien gibt es einen Anbieter, der ein Mini-Notebook für 99 Pfund, etwa 125 Euro, anbietet”, so Morvay. Das zeige, Billigst-Notebooks sind möglich – gehe in diesem Fall aber auf Kosten der technischen Spezifikationen. Hersteller Elonex positioniert sein Gerät jedoch als Produkt für Kinder und somit nicht in direkter Konkurrenz mit EeePC und Co. “Es braucht ordentliche Spezifikationen, um dort Erfolg zu haben”, meint die IDC-Analystin. Doch seien neben technischen Einschränkungen andere Möglichkeiten, die Hardware-Kosten zu reduzieren, denkbar. Das umfasse Kooperationen mit Mobilfunkbetreibern oder die Produktion sehr hoher Stückzahlen.
Das Dell-Gerät wird vom taiwanesischen Zulieferer Compal Electronics gefertigt und soll im August starten, so Digitimes. Das käme rechtzeitig zum Schulbeginn und sei daher durchaus vorstellbar, so Morvay. Skeptisch gibt sie sich dagegen angesichts eines geschätzten Verkaufs von bis zu 3 Millionen Geräten in knapp fünf Monaten. “Dell ist ein Spätstarter im Mini-Notebook-Feld”, betont die IDC-Analystin. Ein dermaßen starker Start sei daher unabhängig vom Preis nicht wirklich wahrscheinlich. Asus könne im Laufe des Jahres wohl 5 Millionen Einheiten des EeePCs und vielleicht mehr verkaufen, vergleicht Morvay.
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