96,5 Prozent der E-Mails sind Spam
Bei 27 von 28 E-Mails, die an geschäftliche Nutzer gerichtet sind, handelt es sich um Spam. Diese Zahlen ermittelten die SophosLabs, die weltweiten Forschungszentren von Sophos, für den Zeitraum von April bis Juni 2008. Der Anteil der Spam-Mails am gesamten geschäftlichen Mail-Aufkommen stieg damit gegenüber dem ersten Quartal 2008 von 92,3 Prozent auf 96,5 Prozent an.
Der größte Teil der Spam-Mails wird dabei über sogenannte Zombie-Computer verbreitet, teilte Sophos mit. Dabei handelt es sich um ungeschützte Privat-PCs, die unbemerkt von Spammern “gekapert” wurden und nun zu Spam-Schleudern geworden sind. Die meisten Spam-Attacken haben zudem einen kriminellen Hintergrund.
Phishing-Mails sind auf der Suche nach fremden Passwörtern und TAN- sowie PIN-Nummern, um Konten auszurauben. Gestohlene Passwörter bringen den Kriminellen oft ein Vermögen ein, Trojaner werden zum Ausspähen von vertraulichen Daten installiert. Die SophosLabs haben bei ihren Analysen weiterhin festgestellt, dass die Spammer immer ausgefeiltere Tricks anwenden. So nutzen sie verstärkt soziale Netzwerke, wie etwa Facebook oder LinkedIn. Zudem wurden in den USA verstärkt SMS-Spam-Attacken beobachtet. Die Rangliste von Ländern, aus denen am meisten Spam versandt wurde, wird weiterhin von den USA, Russland und der Türkei angeführt. Neu aufgenommen wurde Argentinien auf Platz 12. Deutschland rangiert auf Platz 11 und gehört damit zum “dreckigen Dutzend” dazu. Die Schweiz liegt auf Platz 42 und Österreich gar auf Platz 47.
Spam-Mails werden dabei immer noch meistens von Privat-PCs verschickt, die von Hackern gekapert wurden. Diese Computer werden dann unbemerkt Teil eines Bot-Netzes, aus dem Cyberkriminelle finanziellen Gewinn schlagen. Üblicherweise gehören diese PCs Privatpersonen, die ihre Rechner nicht ausreichend mit aktueller Anti-Viren-Software, Firewalls und Security-Patches schützen. Nach Kontinenten sortiert sieht die aktuelle Quartalsliste zum Spam-Aufkommen so aus: Aus Asien kommen 35,4 Prozent der Spams; Europa folgt mit 29,5 des versendeten Spam, der von hier stammt, auf Rang zwei; aus Nordamerika kommt 18,2 Prozent und aus Südamerika 14,8 Prozent der versendeten und nicht verlangten Nachrichten. Aus Afrika kommt nur 1,2 Prozent, während Australien und die Antarktis für 0,9 Prozent des Spamaufkommens verantwortlich sind.