Ein Phänomen namens iPhone
Das iPhone ist ein Phänomen. Damit ist weniger das Gerät an sich gemeint, sondern die Welle der Hysterie, die das Mobiltelefon mit Zusatzfunktionen zum Verkaufsstart rund um den Globus sandte. Wann hat man zuletzt eine vergleichbare Aufregung ob eines Stückchens IT gesehen? Zum Start von Windows 95 vielleicht? Oder damals, als ständig über dieses neue Internet-Dingens gesprochen wurde?
Dass das iPhone (noch) nicht ganz für das tägliche Business brauchbar ist, dürfte klar sein. Es fehlen ihm einige elementare Features, wie etwa Festplattenverschlüsselung oder Roaming-Abkommen mit diversen Ländern. Im Geschäftsleben ist ein Blackberry oder ein anderer iPhone-Konkurrent klar überlegen.
Doch auch den Analysten von Gartner ist mittlerweile klar geworden: Das iPhone bestimmt den Kurs der gesamten IT, auch der im Unternehmensumfeld. Bis in zwei Jahren wird nämlich nicht mehr der CIO bestimmen, in welchen Bildschirm die Anwender blicken. Laut Martin Gutberlet, Research Vice President bei Gartner, wollen die Angestellten selbst ihr bevorzugtes Device auswählen dürfen. Und das ist erst der Anfang.
50 Prozent aller Kaufentscheidungen werden künftig von den Endanwendern gefällt, so der Analyst. Grund dafür ist, dass die Anwender immer technophiler werden und ihre bevorzugten Spielzeuge auch in der Arbeit nutzen wollen. An deren Handhabung haben sie sich bereits gewöhnt. Dadurch sind sie am Arbeitsplatz produktiver, als wenn sie eine ungewohnte Hardware nutzen müssten.
Zudem werden Unternehmen dem Fachkräftemangel Tribut zollen: Um junge Talente in der Firma zu halten, müssen sie ihnen die Nutzung ihrer Lieblingsgeräte erlauben, so Gutberlet. Laut Gartner wird 2012 die Hälfte aller Außendienstmitarbeiter ihre Notebooks gegen Smartphones und andere MIDs (Mobile Internet Devices) eingetauscht haben. Für die IT-Abteilungen besteht die Herausforderung darin, diese Gadgets auch alle abzusichern.