Business in Deutschland setzt auf Web 2.0
Die Wirtschaft nutzt immer stärker Web-2.0-Technologien, teilte der Branchenverband Bitkom mit. Eine Umfrage habe ergeben, dass sich bereits etwas mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen für den Einsatz von Blogs, Wikis oder sozialen Netzwerke entschieden hat.
60 Prozent der Firmen wollen diese Technologien künftig weiter ausbauen. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen meinen, Web-2.0-Technologien werden weiter an Bedeutung gewinnen.
Dies ergab eine Studie, die der Bitkom in Zusammenarbeit mit Oracle unter mehr als 400 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen durchgeführt hat. “Die ursprünglich im privaten Bereich eingesetzten neuen Technologien wie Blogs haben den Sprung in die Unternehmen geschafft – in aller Regel verläuft der Weg in die andere Richtung”, sagte Bitkom-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. So erhöhten Blogs, Wikis & Co. die Produktivität der Unternehmen. Sie sind in die Arbeitsabläufe fest integriert, hieß es.
Besonders häufig setzen Firmen sogenannte Wikis ein. Mitarbeiter, Partner oder Kunden können die Inhalte dieser Websites online lesen und selbst weiterentwickeln. Durch die Einrichtung von Web-Communities in Unternehmen lassen sich schnell spezialisierte Ansprechpartner für besondere Aufgaben und Problemstellungen finden. Das vereinfacht die Zusammenarbeit auch über Abteilungs- und Standortgrenzen hinweg. Blogs bieten die Möglichkeit, Arbeitsprozesse zu dokumentieren und transparent zu gestalten. Alle Web-2.0-Technologien folgen dem Prinzip der Selbstorganisation, was die Verwaltung und Organisation des Unternehmens bei der Einführung und Pflege deutlich entlasten kann.
Zwei Drittel derjenigen Unternehmen, die bereits Blogs, Wikis oder soziale Netzwerke einsetzen, haben positiven Erfahrungen gesammelt. Unternehmen können Informationen schneller und einfacher recherchieren und somit besser auf neue Markttrends reagieren, teilte der BITKOM mit. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Die Mitarbeiter setzen sich aktiv mit der Unternehmens-IT auseinander. “Gerade jüngere, technikaffine Mitarbeiter erwarten Kommunikations- und Kollaborationsformen, die sie aus ihrem Umfeld kennen”, sagt Scheer.
In der Studie wurde auch deutlich, welche Gründe im Einzelfall gegen eine Einführung von Web-2.0-Anwendungen sprechen. So ist in einigen Unternehmen der Nutzen unklar. Zudem werden Sicherheitsrisiken und ein zu hoher Aufwand gefürchtet. Hier muss sich die Herstellerindustrie noch ins rechte Licht rücken.