Dadurch wird der Betrieb der Anlagen kostengünstig, wodurch sie sich vor allem für den Aufbau von Telekominfrastruktur in ländlichen Gebieten eignet. VNL hat in Kooperation mit dem indischen Mobilfunker QTIL umfangreiche Tests vereinbart, um die Praxistauglichkeit der Systeme ausgiebig überprüfen zu können. Verläuft alles nach Plan, ist ein weiterer Aufbau geplant.
Während herkömmliche Basisstationen üblicherweise einen Energiebedarf von etwa 3000 Watt aufweisen, kommen die nun vorgestellten GSM-Masten mit 50 bis 120 Watt aus, so VNL. Dieser Strombedarf wird durch Solarzellen gedeckt, die auch eine Backup-Batterie speisen, um Zeiten ohne Sonne zu überbrücken. Der Akku liefert Strom für maximal 72 Stunden. Bislang mussten in Regionen mit schlecht ausgebauter Energieversorgung Dieselgeneratoren für den Betrieb der Handymasten sorgen. Diese sind teuer und verschlingen allein in Indien zwei Milliarden Liter Diesel jährlich, so das Unternehmen.
“Der geringe Energiebedarf ist ein Kernpunkt unseres Systems. Wir haben die vergangenen vier Jahre an neuer Hardware gearbeitet, um den Strombedarf zu reduzieren”, erläutert eine VNL-Sprecherin. “Zudem wird Software eingesetzt, um die Leistungsaufnahme zusätzlich steuern zu können – beispielsweise durch einen Sleep-Modus, der in Zeiten von geringerem Datenaufkommen aktiviert wird.” Reduziert wurde auch die Kabelanbindung an den Backbone. Nicht jeder einzelne Mast ist an den Kernbereich der Telekominfrastruktur angebunden, sondern mehrere Sendemasten vernetzen sich untereinander und leiten Telefongespräche zum nächsten Anschlusspunkt weiter.
Die Mobilfunkmasten werden in einer Art Bausatz geliefert und können von Laien vor Ort aufgestellt werden. Nach dem Aufbau ist lediglich das Drücken des Ein-Schalters sowie eine Ausrichtung der Antennen erforderlich. “Telekomanbieter haben ländliche Gegenden bisher gemieden, da die Bedingungen dort sehr schwierig sind. Es gibt kaum Strom, keine Techniker, keine Infrastruktur und ein für Mobilfunker geografisch schwieriges Gebiet. Außerdem verfügen die Bewohner meist über ein sehr geringes Einkommen, womit wenig Umsatz zu erwarten ist”, erläutert Anil Raj, CEO von VNL. “Unser System kommt diesen Anforderungen entgegen und ermöglicht es, die nächste Milliarde Mobilfunkkunden zu erschließen”, meint Anil.
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