Wie die Zeitung International Herald Tribune berichtet, handelt es sich dabei um den ersten Testlauf zu einer Art “elektronischer Tageszeitung”. So wurden im Rahmen des sogenannten “Read & Go”-Projekts an 120 Menschen in Frankreich elektronische Lesegeräte verteilt, die es ihnen ermöglichen, die Inhalte aus den Print-Ausgaben der Zeitungen in digitaler Form abzurufen. Der entsprechende Content wird dazu über das Wireless-Netzwerk der France Telecom heruntergeladen und soll für den Leser von seinem gedruckten Pendant kaum zu unterscheiden sein.
“Mit dem aktuellen Projekt wollen wir den Tageszeitungen helfen, in einer künftigen digitalen Welt zu überleben”, erklärt Paul-Francois Fournier, leitender Angestellter bei der France Telecom. Es habe sich gezeigt, dass sich diese ohne Unterstützung bisher nur sehr schwer auf die neuen Gegebenheiten im Internetzeitalter einstellen konnten. “Wir wollen diesen Übergangsprozess unterstützen”, ergänzt Fournier. Man werde sich aber keinesfalls in die Geschäfte der Zeitungsbranche einmischen. Durch “Read & Go” wolle man in erster Linie das Potenzial der elektronischen Form einer Tageszeitung in der Praxis erproben, um konkrete Möglichkeiten der Umsetzung für die Zukunft entwickeln zu können. Laut Fournier sei es im Fall eines erfolgreichen Projektabschlusses auch durchaus möglich, dass die France Telecom die digitale Erscheinungsform der Zeitung auch in anderen Märkten erproben lassen wird. Ein entsprechender Testlauf für Großbritannien, wo das Unternehmen mehrere mobile Netzwerke betreibt, sei bereits angedacht.
“Immer mehr Zeitungen stellen ihre Inhalte verstärkt auch in Form von mobilen Angeboten zur Verfügung”, stellt Holger Kansky, Referent im Bereich Multimedia beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), fest. Obwohl viel in diesem Zusammenhang herumexperimentiert werde, sei es bislang noch nicht gelungen, eine elektronische Folienzeitung zu entwickeln. “Erfolgsentscheidender Aspekt hierbei ist vor allem die Frage, wie die gewohnte Nutzung einer Tageszeitung ohne große Abstriche auf ein mobiles Endgerät übertragen werden kann”, erläutert Kansky. Hier habe der Print-Sektor zumindest im Moment noch einige Vorteile gegenüber der mobilen Erscheinungsform. “Die aktuelle Kooperation in Frankreich hat sicher für beide Seiten Vorteile. Eine Zusammenarbeit der Telekommunikations- und Zeitungsbranche ist für die Zukunft eine interessante Option”, meint Kansky.
Die France Telecom ist nicht das erste Unternehmen, das mit elektronischen Versionen von Tageszeitungen Tests durchführt. So ist es beispielsweise mit dem E-Book-Reader Kindle von Amazon bereits seit geraumer Zeit möglich, Zeitungen in digitaler Form zu abonnieren. Auf insgesamt 19 Tageszeitungen aus der ganzen Welt inklusive der New York Times können Nutzer über das Lesegerät zugreifen.
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