Infineon verliert und verliert und verliert…
Die Verlustserie beim Münchner Halbleiterkonzern Infineon will kein Ende nehmen. Das Unternehmen verbuchte im vergangenen Quartal ein Minus von 529 Millionen Euro. Das ist doppelt so viel, wie Experten befürchtet hatten. Schuld an der Misere ist in erster Linie die Speicherchiptochter Qimonda.
Deren Verluste summierten sich im dritten Quartal des Geschäftsjahres auf 411 Millionen Euro. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des vorigen Jahres habe sich der Gewinn nahezu verdoppelt auf 71 Millionen Euro. Grund war hier im Wesentlichen der Verkauf einer Sparte. Der Umsatz sei allerdings um zwei Prozent auf eine Milliarde Euro geschrumpft.
Gleichzeitig kündigte Infineon-Chef Peter Bauer den Abbau von 3000 Stellen an. Bis Ende des nächsten Jahres will der Konzern jährliche Einsparungen von mehr als 200 Millionen Euro erreichen. “Die Risiken der aktuellen Marktbedingungen, die nachteilige Wechselkursentwicklung und die Anforderungen der Reorganisation an das Unternehmen machen einen Personalabbau unvermeidlich”, sagte er.
Infineon kämpft seit langem mit Problemen bei der Tochter. Bislang haben die Münchner keinen Käufer für ihr 77-prozentiges Qimonda-Paket gefunden. 2006 war der Chiphersteller selbst an die Börse gegangen. Infineon wollte damit die Abhängigkeit vom schwankungsanfälligen Speicherchipgeschäft reduzieren.