IT-Azubis pushen sich mit Ecstasy
Durchschnittlich fünf Prozent der Belegschaft einer deutschen Firma haben ein Alkoholproblem, schätzt die deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Zunehmend Sorge bereitet Experten jedoch die Tatsache, dass der Druck des Berufsalltags immer häufiger zu Depressionen führt. Eine Situation, die von Mitarbeitern und Chefs nur schwer in den Griff zu bekommen ist.
“Das Problem geht immer mehr in Richtung Depression. Hier ist es jedoch besonders schwer zu erkennen, wann ein Kollege betroffen ist”, sagt Petra Agnesens-Heintz, die seit 14 Jahren bei Siemens Karlsruhe für Mitarbeiter-, Führungs- und Teamberatung zuständig ist. Seit über 20 Jahren gibt es in dem Konzern spezielle Programme, um Mitarbeitern zu helfen, die in Sucht oder Depression abgerutscht sind.
Für Schlagzeilen sorgen gerade in jüngster Zeit Skandale um Manager, die sich im Alkohol- oder Drogensumpf verloren haben. Der Fall von Broadcom-Gründer Henry Nicholas setzt dabei neue Maßstäbe. Der Prozess gegen ihn, der an diesem Dienstag fortgesetzt wird, bringt immer schmutzigere Details ans Tageslicht.
Tatsächlich ist das Problem jedoch nicht auf die Führungsebene beschränkt, sagt Agnesens-Heintz im Gespräch mit silicon.de. Nach einer Siemens-internen Umfrage haben sich die meisten Führungskräfte “bewusst für ein Arbeitsleben mit gesteigerten Anforderungen entschieden. Die Mehrheit empfindet den damit verbundenen Stress als positive Herausforderung”.