Microsoft finanziert Open-Source-Projekt Apache
Der Redmonder Riese wird das Open-Source-Projekt ‘Apache Software Foundation’ finanziell unterstützen. Das Sponsoring soll anderen Entwicklern innerhalb des Projektes zugute kommen, hieß es. Dieser Schritt kommt zwar für die Branche überraschend, ist aber nicht der erste für Microsoft in der Open-Source-Welt.
Im Gegensatz dazu sind die Aussagen von Microsoft über die strenge GNU General Public License (GPL) nicht gerade freundlich. Die GPL erlaubt die Verwendung von frei unter der GPL verfügbarem Code, dieser muss aber wieder in der veränderten Form an die Community zurückgegeben werden. Die Apache-Lizenz erlaubt hingegen die Kommerzialisierung zum eigenen Nutzen, wenn Code der ASF in proprietären Umfeldern eingesetzt und somit verändert wird.
Microsoft hat sich also mit der ASF ein Projekt ausgesucht, das der Strategie eines Softwarekonzerns entgegenkommt. Die ASF vertreibt und pflegt bekanntermaßen den Apache Web Server. Dieser kann aufgrund der besonderen Lizenzen problemlos eingebunden und vermarktet werden. IBM praktiziert dies bereits mit dem Apache Web Server als Teil des hauseigenen WebSphere-Produkts. Microsoft nimmt sich daran offenkundig ein Beispiel.
Für ASF-Mitglieder ist der Fall klar: Jim Jagielski, Mitgründer des ASF, sagte in einem Statement, er freue sich über das Engagement. Es zeige, dass Microsoft die Branche schätzt. Und es zeige, dass ASF als ein Ansprechpartner innerhalb der Open Source Community betrachtet werde, der ein gewisses Gewicht hat. Microsoft hat aber möglicherweise mehr Nutzen davon, als nur sein Prestige mit Open-Source-Unterstützung zu polieren: Die ASF verfügt schließlich über Projekte wie den Reduzierungsalgorithmus, den Google in Produkten wie Google Maps einsetzt. Dieser Algorithmus rückt Microsofts Händen nun auch näher. Als Platinum Sponsor kann der Konzern hier möglicherweise Einblick nehmen oder Teile des Projekts einfacher nutzen. Google und Microsoft gelten in einigen Bereichen als starke Rivalen.