Russo, die von Lucent gekommen war und nach der Fusion im März 2006 an der Spitze des neuen Pariser Konzerns blieb, wird das Unternehmen so lange weiterführen, bis ein Nachfolger gefunden ist. Spätestens Ende des Jahres soll sie gehen. Auch Henry Schacht, ihr Vorgänger im Chefsessel der US-Traditionsfirma Lucent, wird zum Jahresende den Konzern verlassen.
Serge Tchuruk war vor der Fusion an der Spitze der französischen Alcatel und war dort für seinen harten Führungsstil bekannt. Er räumt seinen Posten als Non-Executive Chairman zum 1. Oktober. Tchuruk und Russo haben gemeinsam einige Restrukturierungswellen losgetreten, um die Finanzlage des Konzerns zu optimieren, Doppelbesetzungen abzuschaffen und die Aktionäre nicht zu enttäuschen. CEO und Non-Executive Chairman sollen ersetzt werden. Ansonsten strebe der Konzern aber eine deutliche Verkleinerung der Spitze an, hieß es. Beide Manager betonten, dass die “Generation der Vorgänger” nun gehen werde. Die Fusionszeit liege hinter ihnen und es sei Zeit für den Konzern einen eigenen Charakter zu entwickeln.
Der Konzern meldete gleichzeitig die aktuellen Quartalszahlen. Daraus geht hervor, dass sich sein Verlust aufgrund von Sonderbelastungen im zweiten Quartal nahezu verdoppelt hat. Der Nettoverlust belief sich demnach auf 1,1 Milliarden Euro, gegenüber einem Minus von 586 Millionen Euro im Vorjahr. Das jüngste Ergebnis beinhaltet dabei eine Goodwill-Abschreibung in Höhe von 810 Millionen Euro im Zusammenhang mit einer Sparte. Analysten waren im Vorfeld von einem Verlust von 135 Millionen Euro ausgegangen, berichtete der Wirtschafts-Nachrichtenticker Dowjones. Der Umsatz verringerte sich um 5,2 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro.
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