FSC von Acer entthront
Die schlechten Nachrichten für Fujitsu Siemens Computers (FSC) reißen nicht ab. Nach den Spekulationen über eine Auflösung des Joint Ventures wurde jetzt bekannt, dass FSC als deutscher PC-Marktführer verdrängt wurde.
Deshalb müsse eine neue Eigentümerstruktur klare Vorgaben und ein langfristige Perspektive liefern. Allerdings werde FSC mit Sicherheit auch “Maßnahmen bei Mitarbeitern und Management” vornehmen müssen, um in Zukunft erfolgreich zu sein.
Siemens scheine sich aus dem kompletten ITK-Segment kontinuierlich zurückzuziehen. Für Fujitsu wäre es jedoch interessant, eine weltweite Marke zu haben, wie alle Hauptwettbewerber auch. Daher gebe es für eine Übernahme der Siemens-Anteile durch Fujitsu gute Gründe – jedoch könnten eventuell überhöhte Preisvorstellungen und Arbeitsplatzzusagen von Siemens dies verhindern. Dann könnte immer noch ein unabhängiger Investor zum Zuge kommen.
Zilch: “Die Alternative ist eine Fortsetzung eines schleichenden oder im schlimmsten Fall dramatischen Verlustes von Bedeutung, Umsatz und letztendlich auch Mitarbeitern – aber auch für dieses Szenario gibt es genug Beispiele in der IT-Industrie in den letzten 15 Jahren.”
TechConsult-Analyst Alexander Kubsch wies darauf hin, dass FSC Gewinne schreibt – “immerhin über 100 Millionen im vergangenen Geschäftsjahr”. Dennoch sei die Forderung von Siemens-Chef Löscher nach einer höheren Kapitalverzinsung von FSC nachvollziehbar.
Wahrscheinlich sei Siemens nicht der ideale Partner für die Hardware-Herstellung und -Entwicklung, die Kernkompetenz von Siemens liege offenbar mehr im langfristigen Geschäft und Großprojekten. Das habe sich schon bei der Handy-Herstellung gezeigt und scheine sich jetzt zu wiederholen. Man könne für die über 10.000 FSC-Beschäftigten nur hoffen, dass Siemens einen eventuellen Ausstieg aus dem Hardware-Geschäft besser organisiere, als vor zwei Jahren mit BenQ.