Da geht noch was – Datenretter im Einsatz
Natürlich gibt es Situationen, in denen es darum geht, eine Festplatte so gründlich wie möglich zu zerstören. Mindestens genauso oft aber müssen wichtige Daten gerettet werden, bevor sie unwiderruflich ins Jenseits verschwinden. Die Datenretter von Kroll Ontrack haben sich auf solche Fälle spezialisiert – auch Festplatten, die vom Himmel gefallen sind, bringen die Experten nicht aus der Ruhe.
Tatsächlich beobachten die Datenretter einen signifikanten Zuwachs bei den Hardware-Schäden. In rund 60 Prozent der Fälle, in denen Daten verloren gehen, sind Probleme mit der Hardware die Ursache. Grund dafür ist nach Meinung der Kroll-Ontrack-Experten falsch verstandene Sparsamkeit. Soll heißen: Alte Datenträger bleiben zu lange im Betrieb, daher kommt es zu folgenschweren Schäden durch Verschleiß. Manchmal ist die Ursache des Problems aber auch kurioser Natur, wie unsere Bildergalerie zeigt.
Eine Rolle spielt aber auch der in kleinen Unternehmen immer bedeutendere Trend, sich bei der Datensicherung auf externe Festplatten zu verlassen. Datenrettung müsse hier oft ohne doppelten Boden geschehen, heißt es. Auch der Fortschritt in der Speichertechnologie und die immer größere Datendichte manche moderne Datenträger anfällig für Fehlfunktionen. Schließlich ist die Speicherkapazität von PC- und Notebook-Festplatten in den letzten Jahren um etwa das 500-fache gestiegen.
Eine wichtige Rolle spielt auch der zunehmende Notebook-Anteil am Rechnermarkt. Notebooks sind durch die mobile Arbeitssituation einem höheren Schadenrisiko ausgesetzt. Zudem sind sie oft nicht automatisch in die zentrale Backup-Strategie eingebunden.
Positiv ist der Trend übrigens in Sachen Schäden durch Computerviren. Hier ist der Prozentanteil – der sich schon immer im einstelligen Bereich bewegte – eingebrochen. Hintergrund ist die Veränderung der Cyber-Kriminellen, denen es inzwischen vor allem um vertrauliche Informationen beziehungsweise Geld geht. Daten auf der Festplatte können und sollen dafür durchaus intakt bleiben. Ebenso spektakuläre wie zerstörerische Virenangriffe werden dagegen immer seltener.