Für die Fans, die auf den Betrug hereingefallen sind, kommt diese Ankündigung allerdings zu spät, meldete Reuters. Sie haben nun keine Möglichkeit mehr, sich alternative Tickets zu besorgen. Die Spiele sind derzeit restlos ausverkauft, vor allem an den Hauptaustragungsorten in Peking.
Bedauerlicherweise gehören zu den Betrogenen sogar Familienangehörige von Olympioniken aus Neuseeland und Australien, den USA, China, Japan, Norwegen und Großbritannien. Wie IOC-Mitglied Gerhard Heiberg sagte, werden seit Freitag letzter Woche erste Maßnahmen gegen die Betrüger getroffen. Das IOC hat – zusammen mit dem US-Komitee für die Spiele – beim District Court of California eine Klage gegen sechs Websites eingereicht. Sie sollen nicht existente oder gefälschte Tickets vertrieben haben.
Allerdings gab es auch harsche Kritik. Ein Anwalt, der selbst etwa 12.000 Dollar an die Betrüger verloren hatte, gab jetzt dem IOC eine gewisse Mitschuld. Das IOC soll seit Monaten von der Scam-Gefahr gewusst haben und von aktuellen Gefahren unterrichtet worden sein. Das IOC habe es aber vorgezogen, nichts zu tun.
Einige nationale Vorbereitungskomitees wiesen jetzt jede Verantwortung von sich. Das australische Komitee teilte beispielsweise mit, es hege Sympathie für die Opfer, die teilweise bis zu 50.000 Dollar für nichts ausgegeben haben. Es sehe sich aber nicht in der Lage, ihnen irgendwie zu helfen oder ihnen Ersatzkarten zu besorgen. Die Sites seien sehr professionell gestaltet gewesen, sie trugen das offizielle Logo.
Teilweise sollten die angeblichen Tickets verschickt werden und kamen nie an, teilweise sollen sie an einem bestimmten Schalter an einem Austragungsort in Peking bereitliegen. Viele weitere tausend Menschen könnten noch zu den Opfern hinzukommen, so die Vermutung aus Kreisen der Betrogenen. Die Sites waren bis zum Wochenende über eine Telefonnummer in London und eine Postanschrift in den USA erreichbar. Das IOC warnte weiterhin vor Tickets, die über Auktionsseiten verkauft werden.
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