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Der elektronische Weinverkoster

Spanische Forscher haben nun eine ‘elektronische Zunge’ entwickelt, die verschiedene Rebsorten und sogar Jahrgänge erschmecken soll. Aber Spaß bei Seite. Die Forscherin Cecilia Jiménez-Jorquera, vom Institut für Mikroelektronik in Barcelona, erklärt, dass die Weinindustrie nach einem solchen Gerät geradezu dürstet.

Weinhändler, Vertreter oder Winzer brauchen beim Testen von Wein schnell verwertbare Informationen. Meist könne man nicht warten, bis das Labor den Tropfen ausgewertet hat. Außerdem kostet das nicht nur Zeit sondern auch eine Menge Geld.

Die ‘Zunge’ bestehe aus sechs chemischen Sensoren mit Ionen-empfindlichen Feldtransitoren. Zusammengenommen können diese Sensoren auch verschiedene in einer Flüssigkeit gelöste Teilchen erkennen. Diese Daten werden dann mit einer bestimmten Methode analysiert.

“Dieses System erlaubt das schnelle und gleichzeitige Messen von verschiedenen analytischen Parametern, die mit der Qualitätskontrolle von Weinen und Traubensäften im Zusammenhang stehen”, erklärte Jiménez-Jorquera.

Die Fachleute wollen mit Hilfe dieses Sensoriums vor allem Weinfälschern auf die Schliche kommen, die versuchen, für den Wein einen besseren Jahrgang anzugeben. Daher muss diese elektrische Zunge auch klein und robust sein, damit die Weinexperten sie in der Jackentasche mit sich nehmen und sie vor Ort bei Winzern, Weinmessen oder in Weinlagern für Tests verwenden können.

Nun wolle die Forscherin ihrer Zunge noch mehr Geschmäcker antrainieren, damit diese mehr Rebsorten und mehr Charakteristika von Jahrgängen erkennen kann. Mit Hilfe anderer Sensoren ließen sich auch andere Nahrungsmittel über diese Technologie testen.

Silicon-Redaktion

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