Riesensauerei mit Elektroschrott
Vor allem die Ärmsten der Armen leiden unter den negativen Folgen von illegal exportiertem Elektroschrott. Jetzt hat die Umweltschutzorganisation Greepeace einen weiteren erschreckenden Bericht über die Zustände in Ghana vorgelegt.
Eine Praxis, die auch Greenpeace im jüngsten Report anprangert: “Container mit Computern, Monitoren und Fernsehern von Marken wie Philips, Canon, Dell, Microsoft, Nokia, Siemens und Sony, treffen in Ghana unter der Kennzeichnung ‘Second Hand-Ware’ ein. Diese Kennzeichnung ist falsch, da der Großteil der Altgeräte beschädigt ist. Die Container stammen aus Deutschland, Korea, der Schweiz und den Niederlanden.”
Der Export von Elektronikschrott ist in Europa illegal. Der Export von alten elektronischen Geräten zur Wiederverwendung ist hingegen erlaubt. “Diese Regelung ermöglicht ein profitables Geschäft für skrupellose Händler, die Elektronikmüll nach Ghana verkaufen”, so der Greenpeace-Report. Demnach berichten Händler, dass sie nur um einige funktionierende Computer zu erhalten, einen ganzen Versandcontainer mit defektem Schrott akzeptieren müssen. Diese Container stammten aber von Exporteuren aus Industrieländern.
Auf Druck von Umweltschutzorganisationen hin haben einige Hersteller bereits reagiert und gefährliche Chemikalien mit ungefährlichen ersetzt sowie globale Recycling-Systeme eingesetzt. Greenpeace: “Das hat zu erfreulichen Entwicklungen geführt, da einige Firmen mittlerweile Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus ihre Produkte übernehmen. Philips und Sharp jedoch verweigern jegliche Verantwortung für ihre Altgeräte.”