“Polymerelektronik schafft neue Jobs”
In der Polymerelektronik werden leitende, halbleitende und nichtleitende Kunststoffe kombiniert, um elektronische Bauteile wie Datenspeicher und Drucksensoren zu produzieren. Andreas Ehrle, Geschäftsführer des Chemnitzer Spezialisten printed systems über Pro und Contra der Polymerelektronik.
silicon.de: Wozu kann diese ‘Papierelektronik’ beispielsweise verwendet werden?
Andreas Ehrle: Beispielsweise für elektronische Karten im Scheckkartenformat. Die Karten werden in ein USB-Lesegerät gesteckt und ermöglichen je nach Programmierung den Zugang zu Inhalten auf Webseiten, starten beispielsweise Downloads oder lösen programmierte Aktionen in Computer- oder Spiele-Software aus.
Der Datenspeicher hat derzeit eine Speicherfähigkeit von 96 Bit ‘read only’. Darin kann eine Web-Adresse und ein Identifikationscode verschlüsselt hinterlegt werden. Damit können dann Werte wie Video-Downloads oder Gutscheine transportiert oder Micro-Payment-Funktionen abgebildet werden. Zudem ermöglicht die Codierung eine Identifizierung und somit einen exklusiven Zugang zu Inhalten.
silicon.de: Sie arbeiten mit vier lokalen Unternehmen und zwei Forschungseinrichtungen im Verbund printronics zusammen. Welche Ziele hat printronics?
Andreas Ehrle: Es handelt sich um eine Kooperation von Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Chemnitz und der Region Südwestsachsen. Unter dem Leitspruch ‘printed electronics everywhere’ wollen wir die Kräfte der Region bündeln und uns als internationales Kompetenz- und Produktionszentrum für massengedruckte Polymerelektronik etablieren. Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, Produkte mit massengedruckter Elektronik zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten.
silicon.de: Wie ist die Zusammenarbeit organisiert, damit Sie sich nicht gegenseitig in die Quere kommen?
Andreas Ehrle: Alle an diesem Projekt beteiligten Partner haben komplementäre Kompetenzen und ergänzen sich – sie stehen also nicht in direkter Konkurrenz. Jedes Mitglied bringt seine Expertise ein.