“Polymerelektronik schafft neue Jobs”
In der Polymerelektronik werden leitende, halbleitende und nichtleitende Kunststoffe kombiniert, um elektronische Bauteile wie Datenspeicher und Drucksensoren zu produzieren. Andreas Ehrle, Geschäftsführer des Chemnitzer Spezialisten printed systems über Pro und Contra der Polymerelektronik.
silicon.de: Welche printronics-Projekte sind Ihnen besonders wichtig?
Andreas Ehrle: Alle Forschungsprojekte sind gleichermaßen wichtig, um die gedruckte Elektronik voranzubringen. Egal ob es sich um Grundlagenforschung oder anwendungsnahe Projekte handelt.
silicon.de: Einige Hersteller Silizium-basierter Elektronik haben angekündigt, Jobs abzubauen. Schaffen Sie neue?
Andreas Ehrle: Ja, wir schaffen neue Jobs. Der gesamte Bereich Polymerelektronik wächst rasant und benötigt deshalb immer mehr Arbeitskräfte. Allerdings sehen wir uns nicht als direkte Konkurrenz zur Siliziumelektronik, sondern wollen mit unserer kostengünstigen Technologie neue Märkte erschließen. Wir sehen die Zukunft der gedruckten Elektronik viel mehr in Bereichen, in denen die Siliziumelektronik nicht beheimatet ist. Durch die völlig neuen Möglichkeiten der Polymerelektronik werden Anwendungen entstehen, in denen es bisher noch keine Elektronik gab.
silicon.de: Wo steht die Polymerelektronik in zehn Jahren?
Andreas Ehrle: Mit Hilfe der Polymerelektronik werden Dinge des täglichen Lebens ‘intelligent’: Die Objekte werden beispielsweise ‘wissen’, was sie sind und welchen Zweck sie haben, wo sie sich befinden oder mit welchen Umgebungsparametern sie es zu tun haben. Ich bin überzeugt davon, dass wir in Zukunft mit intelligenten Kleidungsstücken, Verpackungen und Büchern leben werden. Was für viele noch wie Science Fiction klingt, wird bald nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken sein.